Die Reise 2017, Europa, Irland
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#2 – Dublin: Habla español?

August 2017 – Endlich geht es los! Nachdem wir schon vor zwei Jahren für ein paar Monate unterwegs waren, hat es uns wieder gepackt. Oder besser gesagt, nie losgelassen. Dieses Mal geben wir uns sechs Monate Zeit. Unsere erste Station: Dublin!

    

Reise
Mit Swiss ab Zürich direkt nach Dublin in etwas mehr als zwei Stunden und für 120 Franken pro Person. Mit leichter Verspätung wegen Gegenwind kommen wir in Dublin an. Mit dem Bus Nummer 747 sind wir für 7 Euro pro Person und in rund 35 Minuten an der Haltestelle Christ Church Cathedral.

Wohnen
Einmal mehr heisst es hier für vier Nächte Airbnb. Das Apartment ist perfekt gelegen, klein, sauber und ruhig. Man hört von den anderen Bewohnern praktisch nichts. Ich habe den Verdacht, alle anderen hier sind auch zur kurzfristigen Miete wie wir.

Essen, Trinken
Wir haben zwar eine Küche, aber ausser Kühlschrank und Wasserkocher nutzen wir diese eigentlich gar nicht. Irgendwie habe ich grad einfach keine Lust zu kochen. Genug Möglichkeiten gut auswärts zu essen gibt es sowieso.

  • „Kokoro Ramen Bar“, 51 South William Street: Freundliche, aufmerksame
    Bedienung. Sehr gutes Essen, wenn auch fast etwas zu viel Nudeln für die Suppe. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Etwas gar schnell: Wir haben kaum mit unserer Vorspeise begonnen, schon steht der Hauptgang auf dem Tisch. Auch, dass wir ihn zurückgehen lassen, hilft nicht. Nach fünf Minuten steht er wieder da…
  • „Beef & Lobster“, 40 Parliament Street: Ich habe uns einen Burgerladen auf Trip Advisor ausgespäht, bloss geht da spontan und ohne Reservierung gar nichts. Also landen wir hier. Und sind nicht unglücklich. Ein hübsches Restaurant mit freundlicher (sind hier echt alle), aufmerksamer Bedienung. Allerdings bestelle ich einen Burger well done, was sie vor unvorhergesehene Schwierigkeiten stellt. Wir warten etwas lange (was uns eigentlich ziemlich egal ist weil Wein und Bier), die Bedienung aber zwei Mal am Tisch steht und sich für die Verspätung entschuldigt, weil „You ordered your burger well done…“. Meines Erachtens dauert das doch nur drei Minuten länger. Ich stelle mir dann aber vor, wie der Koch in den Burger sticht und sagt: „Damn, to rare!“, ihn wegwirft und wieder von vorne beginnt. 🙂
  • „Kathmandu Kitchen“, 18 Dame Street: Indische und nepalesische Küche. Sehr gut mit grosser Auswahl. Die Preise sind angemessen.
  • „Red Torch Ginger“, 14/14 St. Andrew Street: Reservation ist nötig. Ich tue es am Sonntagmorgen und bekomme am Abend einen Tisch für 20.30 Uhr. Wir essen sehr gut und mein Wunsch nach einem Tisch nicht mitten im Restaurant wurde erfüllt. Unsere Bedienung ist italienisch und er verrät uns, dass die grösste Community in Dublin die Brasilianer sind, gefolgt von den Italienern.
  • „Clement & Pekoe“, 50 South William: Für eine gute Tasse Tee unbedingt hier reinschauen. Unkompliziert, hübsch, nicht teuer.
  • „L’Gueuleton“, 1 Fade Street: Das Restaurant sieht auch nett aus, wir sind hier aber nur für einen Drink. Perfekt!
  • „Parliament Hotel“, 16-18 Lord Edward Street: In der Bar dieses Hotels sind wir – weil auf dem Heimweg und Live Music – zwei Mal auf einen Schlummi. Und seit ich in York war, mag ich es einfach, dass junge Menschen unkompliziert und auf kleinstem Raum Musik machen. Den ersten Song erkenne ich direkt, weil der immer gespielt wird: Wagon Wheel – Mamma Rock me. Im Original von Bob Dylan. Just great!

Ansehen, Ausflüge

      

      

  • Die Pärke „St. Stephens Green“, „Trinity College“ (auf einer Bank am Sportplatz sitzend sein Zmittag verspeisen, das Gelände ist ansonsten komplett überlaufen, die Schlange für die Bibliothek ist dreissig Meter lang) und „Merrion Square“ mit der Oscar-Wilde-Statue.
  • „Irish Museum of Modern Art“, IMMA, Royal Hospital Kilmainham: Die Ausstellungen sind gut. Und wie üblich hier ist ein Teil gratis zu besichtigen (freiwilliger Beitrag). Aber wirklich grossartig ist das Gebäude, eben das ehemalige Spital und der wieder nach Originalentwürfen gestaltete Park.
  • „Dublin City Gallery The Hugh Lane“, Charlemont House, Parnell Square North: Hier findet sich eine Sammlung moderner und zeitgenössischer irischer und internationaler Kunst. Ich persönlich kann mit Francis Bacon ja nicht so viel anfangen und finde anderes hier besser, aber sein Studio in London wurde hier originalgetreu wieder aufgebaut und vielleicht interessiert das andere ja mehr als mich. Ein Besuch lohnt sich aber allemal!
  • Howth: Ist ein ehemaliges Fischerdorf und mit dem Zug in rund 30 Minuten zu erreichen (Kosten: hin und zurück für rund 6 Euro pro Person). Und uns zieht es nach all diesen Menschenmassen ein wenig raus aus der Stadt. Wie viele andere aber auch. Allerdings beschränken die meisten sich auf die kurze Küstenwanderung, während wir immerhin zwei Stunden unterwegs sind. Und schon mal das irische Wetter (und unsere Kleider) testen: Sonne, Regen, Wind. Den Markt im Ort kann man sich getrost sparen, die paar Stände (Seife, Brot, Fast Food) geben echt nichts her.

Shopping
Ist grundsätzlich nicht so angesagt, ihr versteht: Die Koffer sind schon voll mit Wanderzeugs und jedes Kilo zählt. Man kann sich aber ohne Problem vertun hier.

    

Was mir so aufgefallen ist:

  • „Betty Bojangles“, 72 Thomas Street: Hochwertige Vintage-Ware, viel aus den 20er, 30er Jahre. Pelz, Abendkleider und Schmuck.
  • „Lucy’s Lounge“, 11 Fownes Street: etwas verrückte Vintage-Mode in entsprechender Umgebung.
  • Grafton Street: Hier ist halt alles vertreten. Wie bei uns. Wer es mag…
  • „Stephens Green Shopping Centre“, Stephens Green West: Die Shops sind einigermassen unspektakulär, die Architektur ist es nicht. Nur schon deswegen lohnt sich ein Besuch.

    

So ganz allgemein weiss ich mit Dublin nicht so viel anzufangen. Die Innenstadt ist total überlaufen. Kaum ist man ein paar Meter weiter draussen gibt es Luft zum atmen und laufen. Ich überlege mir, ob diese Stadt noch viel mit der ursprünglichen von U2 zu tun hat und versuche mir vorzustellen, wie es damals war. Schwierig.
Mit das Interessanteste: Die Sprache, die wir am meisten hören, ist spanisch. Wir haben keine Erklärung dafür. Herrscht in Spanien nicht eine Wirtschaftskrise? Wer kann es sich da denn noch leisten zu reisen? An zweiter Stelle folgen übrigens die Italiener. In ihrer Menge nicht minder irritierend.

Wetter
Nach den über 30 Grad und fast stetiger Sonne in der Schweiz ist es völlig okay, mal wieder einen Pullover anzuziehen. Es ist zwischen 16 und 18 Grad warm und das Wetter wechselt fünf Mal am Tag: Sonne, Wolken, Regen, Sonne Regen. Mir egal, ich habe die richtige Kleidung dabei.

3 Kommentare

  1. Cecilia sagt

    Ma belle Eliane und Mann (..lassen wir „Mann“ – es macht es irgendwie authentisch 😉 herzliche Grüsse an ihn!

    Ich freute ich schon selber auf Eure Reise, da ich durch Deinen Blog mich so fühle, als wäre ich als imaginäre Reisebegleitung dabei —jeppiii es geht wieder los!

    Danke – und Euch beiden eine unglaublich schöne, aufregende und interessante Zeit!
    Wenn es junge Leute waren, die in Dublin Spanisch oder Italienisch sprechen, dann liegt es daran, dass man in Dublin die in Europa „günstigsten“ Englisch-Sprachaufenthalte machen kann… Viele Junge mit bescheidenen Mittel die Englisch lernen wollen, gehen nach Dublin…. oder, sehr viele Online-Dienstleistungsfirmen auch Calcenter, haben ihr Europa HQ in Dublin – da tiefe Lohnkosten – und die ziehen dann ihre Landsleute mit coolen Praktikums-Stellen nach Dublin an. Unter coole versteht sich – nach Feierabend,- Partys in Pubs 🙂 und so… der eine oder andere bleibt dann hängen und sieht nach ein paar Monaten etwas älter aus – Englisch hat er auch nicht gelernt, dafür gibt es einen neuen feinen Italiener oder eine Caipi Bar 🙂

    Beijo & Baci

    • Liebe Cecilia, vielen Dank für deine Nachricht. Wir sind ja nun schon wieder zwei Wochen unterwegs und erleben jeden Tag interessante Dinge. Davon kann man gut den einen oder anderen Blog-Beitrag schreiben, mehr folgt 😉

      Die Studenten und Angestellten waren auch im Ansatz meiner Überlegungen vorhanden, aber es sind so viele, das lässt sich damit nicht mehr erklären. Vor allem eben auch Familien und Gruppen, also wirklich Touristen. Wahrscheinlich hat vieles schon auch mit dem tiefen Euro bzw. Pfund-Kurs zu tun. Egal… uns hält das so oder so nicht auf 🙂

      Bisou und weiterhin viel Spass beim lesen, Eliane

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