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Stuttgart: A long Weekend.

März 2024 – Als ich einer Kollegin erzähle, dass der Mann und ich über Ostern für ein paar Tage nach Stuttgart fahren, schaut sie mich mit grossen Augen entsetzt an und fragt nur: „Warum?“ Die Erklärung: Sie hat lange da gelebt und findet wohl nicht mehr viele Gründe, warum man da seine freien Tage verbringen sollte. Ich hingegen denke: Es gibt überall Neues zu entdecken und Schönes zu sehen.

München unter dem Gefrierpunkt.

Februar 2018 – Bevor es wieder zurück zur Arbeit und zu einem neuen Arbeitgeber geht, will ich mit dem Mann noch ein paar nette Tage ausserhalb von Zürich verbringen. Wir wollen im Moment einfach mal nicht fliegen und definieren daher einen Zugradius von fünf Stunden. Das Wetter bietet nicht wirklich eine Entscheidhilfe, da noch nirgends der Vor-Frühling Einzug gehalten hat und wir haben Bock auf München, also gehts schlussendlich dahin.

#10 – Berlin: Meine Tipps.

   Für die Reise mit dem Zug von Dresden nach Berlin habe ich mir für rund 35 Euro das 1. Klasse Sparticket gegönnt. In weiser Voraussicht, wie sich beim Einsteigen herausstellt: Der Zug kommt von Brno, Tschechien, wo er um 5.41 Uhr abgefahren ist und weiter bis Hamburg Altona fährt, wo er um 15.43 Uhr ankommen soll. Bis jetzt spricht nichts dagegen: wir erreichen Berlin pünktlich. Der Zug ist ziemlich alt, die Polster tief, der Service am Platz tiptop und im Speisewagen wird noch richtig gekocht.

#9 – Berlin: Spaziergang Prenzlauer Berg.

     Wir starten an der U-Bahn-Station „Eberswalder Strasse“. Nachdem wir erst gerade gefrühstückt haben, kommt ein Stopp an Konnopkes Currywurstbude grad nicht in Frage (holen wir die Tage aber noch nach und ist also sehr lecker). Weiter gehts die Schönhauser Allee runter bis zum jüdischen Friedhof. 5 Hektar gross, 1827 angelegt, mit einem ziemlichen Durcheinander an zerstörten und intakten Grabsteinen/-stellen. Vollkommen überwuchert mit Efeu hat er etwas märchenhaft Düsteres.      Über die Belforter Strasse gehts zum Wasserturm, der bis 1915 in Betrieb war, der Keller von den Nazis als Folterstätte benutzt wurde und heute Wohnraum ist. Weiter zu Berlins einziger Synagoge an der Rykestrasse, welche nicht von den Nazis zerstört, jedoch zum Pferdestall umfunktioniert worden war. Heute ist es wieder eine jüdische Gemeinde. An Ryke-/Wörther- und Kollwitzstrasse gibt es viele Restaurants, Shops und Läden. Wir essen in der „Bar Gagarin“, Knaakstrasse 22, schmackhafte Salate zu Mittag und schliessen den Spaziergang über Danziger Strasse und Prenzlauer Allee ab. Natürlich nicht, ohne noch in einem der vielen Buchläden einen Stopp eingelegt zu haben.

#8 – Friedrichshain Berlin: Ein Blick in die ehemalige DDR.

     Heute hat uns die S-Bahn in Lichtenberg ausgespuckt, scheinbar am Ende der Welt, scheinbar in einer anderen Zeit. Riesige Plattenbausiedlungen säumen die Frankfurterallee, eine mehrspurige Strasse, die sich bis über mehrere Kilometer bis zum Alexanderplatz zieht. Man ist weit weg von der hippen City und wähnt sich in der alten DDR. Hier hatte auch das Ministerium für Staatssicherheit seine Headquarters. Heute befindet sich in einem der Gebäude das Stasi-Museum, das prägnante und interessante Einblicke in den Überwachungsstaat von damals gibt. Ein paar Kilometer stadteinwärts und einmal um die Ecke gebogen sind die Plattenbauten wieder Vergangenheit, und es offenbart sich eines der angesagtesten (Wohn-)Quartiere der Stadt: Friedrichshain. Beim Besuch vor eineinhalb Jahren liess sich bereits erahnen, was die Gentrifikation auslösen könnte. Da und dort die ersten coolen Geschäfte, vorwiegend junge Leute… Der Blick auf den Boxhagener Platz, ein rechteckiger Park in der Quartiermitte, überrascht uns dann doch: Gefühlte 100 Familien mit ihren Kindern am Spielen, in unmittelbarer Läden für Baby- und Kinderbedarf aller Art. Sympathisch die Bänke vor jedem Geschäft, so dass der Mann nicht immer mit rein muss…      …

#7 – Berlin: Spaziergang Charlottenburg.

     Hat man die klassischen Sehenswürdigkeiten Berlins einmal hinter sich gelassen, laden die Aussenquartiere zur Entdeckungsreise ein. Zu Fuss sieht man da am meisten… Wir fahren zuerst mit dem 100er-Bus bis Bahnhof Zoo, den Kudamm lassen wir aus und gelangen über den Savigny-Platz zur Kantstrasse, die über Kilometer durch Charlottenburg führt. Im „Karun“ essen wir lecker persisch-arabisch. In unserem Fall eine gemischte Falafel-Vegi-Platte.      Im Lietzenseepark, einem schönen Stadtpark mit See, legen wir eine kurze Pause ein und geniessen auf einer Parkbank die Sonne. Wir scheinen nicht die Einzigen zu sein, die heute nicht arbeiten (müssen)… Es gibt ein kleines Restaurant und sogar ein paar dieser allwettertauglichen Ausdauergeräte, wovon eines tatsächlich auch von einer rüstigen älteren (und schlanken) Dame benutzt wird. Über die Suarezstrasse geht es weiter zum Schloss Charlottenburg. Die Suarezstrasse ist übrigens die Antiquitäten-Meile von Berlin, ein Laden reiht sich an den anderen. Ich kann es mir nicht verkneifen und muss mir einen coolen 70er-Jahre Armreif und ne Brosche zulegen. Der Mann findet ein vergriffenes Buch. Die Trouvaille kostete gerademal einen Euro. Im Park des Schloss Charlottenburg geniessen wir einen Kaffee, die Ruhe und den …

#6 – Geschichte in Dresden.

Heute gehts weiter. Und zwar wie gewohnt mit dem Zug. Von Leipzig nach Dresden. Dauer: rund eine Stunde. Kosten: mit dem DB Sparticket inkl. Reservation für 23 Euro. Der Mann fährt mit dem Freifahrschein. Wenn man es sich wie ich gewohnt ist, täglich zwei Stunden Arbeitsweg im Zug zu verbringen, ist dieses Einsteigen, Absitzen, ein paar Seiten Lesen, Aufstehen, Aussteigen nix. Und deshalb hätte ich heute, nach dieser Tage dauernden Stadtbesichtigung riesig Lust gehabt, mich mal wieder für drei, vier Stunden in ein Buch vertiefen zu können. Egal…

#5 – Beeindruckendes Leipzig.

Wir sind unterwegs! Unsere erste Etappe führt uns via Berlin nach Leipzig. Der Swiss-Flug am Sonntagmittag etwas verspätet, erreichen wir – da Sonntag – den Berliner Hauptbahnhof doch ziemlich schnell und erwischen rechtzeitig den Zug nach Leipzig (Fahrdauer: etwas mehr als eine Stunde). Meinen Ticketkauf und die Sitzplatzreservation habe ich einfach und schnell über die DB Mobile-App getätigt. Und ich muss sagen, im ICE in der 2. Klasse zu sitzen ist schon toll – kein Vergleich zu jener der SBB. Sorry…