Die Reise 2017, Europa, Grossbritannien, Schottland
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#7 – Tour de Schottland.

September 2017 – Von Aberdeen gehts nun weiter mit unserer Tour durch Schottland. Zwölf Tage liegen vor uns und wir wissen nicht, was uns (ausser einer schönen Landschaft und vielen Touristen) erwartet…

    

Orkney Island
Mit dem Bus fahren wir zurück zum Flughafen von Aberdeen (ca. 50 Minuten) und von da fliegen wir mit einem noch kleineren Flieger von Flybe (ca. 35 Personen) nach Kirkwall. Wir hatten uns ja ursprünglich mal die Isle of Skye ausgedacht, die ist aber total überlaufen. Es wird sogar offiziell davon abgeraten, diese ohne Hotelbuchung zu besuchen. Vom Flughafen mit Umsteigen in der Stadt mit dem Bus nach Stromness, zum Airbnb leicht ausserhalb des Städtchens. Ist recht hübsch, das Meer sieht man aber leider nur, wenn man auf dem Vorplatz steht.
Das Wetter ist die ganze Zeit über eher verhalten (Achtung, Euphemismus!), aber an dem Tag, an dem wir den Ausflug auf die Isle of Hoy machen, scheint die Sonne den ganzen Tag über, keine Wolke ist zu sehen. Mit der Fähre fahren wir in rund 30 Minuten rüber zum Moaness Pier (8.50 Pfund p.P.). Wir wandern vom Hafen über Sandy Loch und Moorfea zum „Old Man of Hoy“ und zurück zum Parkplatz, wo uns ein Taxi abholt und zurück zum Hafen bringt. Eine sehr schöne Wanderung von rund 3.5 Stunden und 15.5 Kilometern. Beim Warten im Café lernen wir ein nettes Pärchen aus Holland kennen und unterhalten uns bis zum Abschied im Hafen von Stromness sehr gut. Sie ist Spezialistin im Vögel und Seelöwen erspähen und zusammen sind sind sie hier im Auto unterwegs.
An einem der verregneten Tage fahren wir mit dem Bus nach Kirkwall und schauen uns ein bisschen um: die St. Magnus Kathedrale ist sehr hübsch und das Essen im St. Ola Hotel (ein Tipp der Holländer) auch ziemlich gut. Viel mehr gibt es hier nicht zu sehen, ich verstehe also nicht, warum die Kreuzfahrtschiffe hier landen. Die Passagiere nach ihrem Tag wohl auch nicht.

  

Inverness
Mit dem Bus fahren wir von Stromness über Kirkwall zum Hafen von Burwick (ca. 40 Minuten), mit der Fähre nach John O’Groats (ca. 40 Minuten) und wieder mit dem Bus in rund drei Stunden nach Inverness. Die ganze Reise ist vorgebucht (25 Pfund p.P.) und wir sind nur etwa 15 Personen, also alles sehr entspannt.
Wir haben wiederum ein Airbnb gebucht, dabei allerdings nicht gewusst, dass die Wohnung am Stadtrand liegt. Wir warten also bei der nachmittäglichen Ankunft etwa 40 Minuten an der Bushaltestelle, die Fahrt dauert knapp 15 Minuten. Und nein, der ÖV wird nicht besser, wir benötigen hier häufiger ein Taxi.
Interessanterweise hat das „Inverness Museum and Art Gallery“ immer Sonntags und Montags geschlossen, gibt ja auch gar keine Touristen hier. Chame mache…

      

Wir machen eine sehr schönen Spaziergang entlang dem Kanal, einen Ausflug nach Cromarty und Fortrose, wo man am Chanonry Point manchmal Delfine beobachten kann (unnötig zu sagen, dass wir keine gesehen haben) und eine Wanderung von Invermoriston nach Fort Augustus (eine Etappe des Great Glen Way): Wir nehmen die High Route (550 Höhenmeter), ca. 13 Kilometer in 3 Stunden. Eine wirklich schöne Wanderung mit toller Aussicht! Wir werden auch nur etwa drei Mal kurz verregnet und umgehend von Sonne und Wind wieder getrocknet. Fort Augustus ist ein Alptraum: 10 Reisebusse, 100 Autos und eigentlich nix zu sehen. Wir sind froh, können wir hier nach zwei Stunden Zeit totschlagen in unseren Bus zurück nach Inverness hüpfen.

  

Fort William
Mit dem Shielbus Nr. 19 sind wir in knapp zwei Stunden von Inverness hierher gereist (10 Pfund p.P.). Unser etwas in die Jahre gekommene und überteuerte Hotel „Ben Nevis Hotel & Leisure Club“ liegt auch wieder etwas ausserhalb (ca. 1.5 Kilometer), verfügt aber über ein Jacuzzi und einen Pool, i love it! Das Essen im Hotel ist nicht gerade gut, aber in der Stadt gibt es das grossartige Thai-Restaurant „Sugar & Spice“, 147 High Street, welches allerdings nur noch bis Ende September existiert, weil dann der Koch für unbestimmte Zeit zurück nach Thailand geht.

  

Wir machen mit dem Zug einen Ausflug nach Mallaig (es gibt den speziellen Harry Potter Steam Train, welcher für diesen Tag jedoch ausgebucht ist. Egal, der normale Zug fährt genau dieselbe wunderschöne Strecke). Nett da, aber drei Stunden Aufenthalt reichen dann auch. Auf der Rückreise lernen wir zwei ältere Ladies aus der Nähe von Manchester kennen (sie schwören, sie hätten unser Sitzplatzreservationen in Fahrtrichtung nicht ausgetauscht). Sie machen eine mehrtägige Bustour in einer Gruppe. Und das jedes Jahr mindestens ein Mal. Die Beiden sind sehr nett, lustig und unterhaltsam.

  

Und dann machen wir noch die Rundwanderung von/bis Kinlochleven. Die ersten zehn Kilometer sind super (der Weg ausgebaut, die Sicht toll), nach dem Stausee dann leider sehr schlammig und steinig. Wir benötigen für die 550 Höhenmeter und 15.5 Kilometer rund vier Stunden.

    

Oban
Zwei Tage vor der Abreise waren wir im Bus Center, um Tickets für die Reise nach Fort William zu kaufen. Überraschung: am Sonntag fährt kein direkter Bus von Fort William nach Oban! Auf so was wären wir ÖV-verwöhnten Schweizer aber auch gar nicht gekommen… Bevor wir die (dreistündige!) Busreise über Umwege für 25 Pfund pro Person buchen, frage ich doch lieber mal beim Taxifahrer direkt vor dem Eingang nach: 1.5 Stunden für 80 Pfund. Gebucht! Und der Fahrer ist sehr unterhaltsam und auskunftsfreudig, hat sich also definitiv gelohnt!
Für drei Nächte ist das „Perle Oban“, Station Square, unser Zuhause. Ein renoviertes und erst im Mai 2017 wieder eröffnetes Hotel. Es ist echt toll gemacht: stilvoll, modern, unaufgeregt, aber mit beeindruckenden Details. Auch das Restaurant „1882“: Schön gestaltet, sehr gute Küche, der Service aber leider hoffnungslos unorganisiert. Ich hoffe, sie kriegen es noch auf die Reihe, wäre schade um die Location und die mögliche Nummer 1 im Ort.
Ein Tag ist total verregnet, wir lümmeln mehrheitlich im Hotel rum. Sobald es etwas auftut, laufen wir hoch zum „McCraig’s Tower“ (Obans Kolosseum) und gehen zum Lunch ins „The Little Potting Shed Café“, 5 John Street: vegan, vegetarisch, lecker!
Sobald das Wetter besser ist, machen wir eine Wanderung von Connel Bridge über die Black Lochs zurück nach Oban. Üblicherweise kehrt man wohl zurück nach Connel Bridge, wir haben aber noch nicht genug und laufen daher zurück nach Oban. Erspart uns auch das Warten auf einen Bus.

    

Glasgow
Nur für zwei Nächte sind wir hier im „CitizenM“, 60 Renfrew Street: erinnert mich ein wenig an die Übernachtungstürme der Ausbildungsstätte SBB im Centre Loewenberg. Kleines Zimmer, in welchem jeder Zentimeter perfekt genutzt ist; Steuerung von Licht, Storen und TV mittels Tablet; voll auf Business ausgerichtet und sehr gut gelegen.
Essen tun wir nach drei Jahren nochmals im „Ubiquitous Chip“, 12 Ashton Lane, dieses Mal in der Brasserie (auch im Restaurant, jedoch auf der Galerie). Service, Location, Essen… ausgezeichnet!
Der Donnerstag ist so richtig verregnet, also machen wir die wirklich gut kommentierte Bustour (Hop on – Hop off) in einem Schnurz (rund 1 Stunde und 40 Minuten) und essen danach die perfekte Suppe zum Aufwärmen im „Ramen Dayo“, 25 Queen Street.
Zum Einkaufen ins „St. Enoch Shopping Centre“ und in die „Buchanan Galleries“ sowie Sauchiehall Street und Buchanan Street. Wie ich gehört habe, ist Glasgow nach London die Nummer 2 bezüglich Shopping (und nein, ich weiss nicht, ob sich das auf Anzahl Shops, Umsatz oder Anzahl Shoppingwütige bezieht…).

Mit dem Zug fahren wir am Freitag in 4.5 Stunden nach London zum Geburtstagswochenende meiner Freundin Pam und von da fliegen wir am Sonntag für eine Woche zurück nach Zürich. Ich freue mich darauf, meine Familie zu sehen. Und auf Bratwurst mit Rösti, Raclette, Gemüsesuppe und Hackbraten mit Kartoffelstock. Das viele Frittierte geht mir doch langsam an den Magen…

Und noch eine Anmerkung zum Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Das ist problemlos möglich und bezahlbar, auch wenn man nicht immer in die hinterste und schönste Ecke kommt. Etwas mehr Planung ist erforderlich, weil manchmal eben nur ein Zug pro Tag (und am Wochenende dann wieder anders) an den gewünschten Ort fährt oder man nach einer Wanderung Stunden auf den Bus warten muss, wenn man sich vorgängig keinen Zeitplan gemacht hat.

2 Kommentare

  1. Reto Meissner sagt

    Hallo ihr beiden
    Tönt gut eure Reise. Kleine Anmerkung warum man in Kirkwall einen Stopp einlegen sollte: Highland Park-Whiskey! Einen Besuch bzw. Schluck wert 🙂
    Merci für die Karte – hat das Team sehr gefreut. Ich wünsche euch eine ganz schöne und erlebnisreiche Weiterreise.

    • Ach, das ist es…! Gut zu wissen 😉
      Danke dir für die Nachricht und Wünsche. Und bitte, sehr gern geschehen. Alles Liebe, Eliane

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