September 2025 – Nachdem die Schulsommerferien vorbei sind und bevor jene im Herbst beginnen, sneaken die DINKs (Double Income, No Kids) rein und planen für Anfang September zwei Wochen Ferien. Klar, ich möchte immer gerne wieder mal nach Kanada – aber ehrlich gesagt habe ich grad keine Lust, so lange fliegen. Und für nur zwei Wochen sowieso nicht. Da mache ich mir mittlerweile schon etwas mehr Gedanken als früher.
Die Diskussionsgrundlage ist also: nicht Schweiz; fliegen ja, aber nicht zu weit; Stadt (Museen für mich) und Land (Wanderungen für den Mann); guter ÖV oder Roadtrip. Es wird also… Grossbritannien! Und wir waren beide an keinem der Orte, die wir auf dieser Reise besuchen – abgesehen vom Flughafen Manchester für den Rückflug. Da ich auch in der Schweiz selten Auto fahre und nicht im Linksverkehr verloren gehen möchte, entscheiden wir uns für Flug kombiniert mit öffentlichem Verkehr.
Generelle Informationen
- Währung: Pfund Sterling. Der Wechselkurs ist für uns aktuell sehr komfortabel (praktisch 1:1).
- Sprache: In England natürlich Englisch, in Wales zusätzlich Walisisch. Gehört haben wir Letzteres praktisch nie – weder wurden wir so angesprochen, noch haben wir es im Alltag so mitbekommen. Eher noch Dialekt, vor allem in Liverpool, wo das Irische hörbar reinspielt.
- Einreise: Seit dem 1. Januar 2021 ist Grossbritannien nicht mehr Teil der EU und hat auch kein spezielles Abkommen. Seit April 2025 ist daher für die Einreise ein ETA-Visum nötig, gültig für zwei Jahre. Lässt sich schnell online oder via App beantragen, kostet £16 pro Antrag. Bei mir erfolgte die Bewilligung innerhalb weniger Minuten.
Reise
Die Tickets habe ich direkt bei Swiss gebucht, Kosten pro Person 290 Franken. Von Zürich nach Bristol fliegen wir mit Edelweiss Air, von Manchester zurück nach Zürich mit Air Baltic, bei beiden Flügen jeweils eine Stunde Verspätung. In Grossbritannien reisen wir zwischen den Übernachtungsorten mit dem Zug. National Express Busse sind weder schneller noch wesentlich günstiger.
Bristol







Vom Flughafen fahren wir in rund 20 Minuten mit dem Bus in die Stadt. Der Mann hat die Tickets online gekauft, man kann sie aber auch direkt beim Chauffeur lösen. Im Apartment „Alliance 9“ an der Baldwin Street angekommen, wollen wir eigentlich nur schnell das Wichtigste auspacken – doch dann der Schreck: Der Mann hat den falschen Koffer vom Gepäckband genommen. Hektisches Rumtelefonieren beginnt. Wirklich zuständig fühlt sich bei keiner der vier angerufenen Nummern jemand. Der einzige Rat: Zurück zum Flughafen, jemanden von Swissport finden (ja, die machen hier die Abfertigung) und den Koffer abgeben. Die Dame vor Ort möchte den Fall ebenfalls nicht offiziell aufnehmen, telefoniert aber immerhin herum, notiert die Kontaktdaten und nimmt den Koffer zurück. Mehr können wir nicht machen – also zurück in die Stadt, Unterhosen, Socken, Pyjama und Zahnbürste kaufen. Und dann, um 19 Uhr, der erlösende Anruf! Die Person, welche den Koffer des Mannes erwischt hat, meldet sich. Das Pärchen ist mit dem Auto bereits mehrere Stunden unterwegs gewesen, bevor der Fehler auffiel. Die Übergabe wird für den nächsten Mittag vereinbart – und klappt problemlos. Die Erleichterung ist riesig. Und das haben wir in Bristol sonst noch gemacht:
- „Dhamaka“, 15 Clare Street: Poppadum mit Chilli Pickle – der beste Dip, den ich je in einem indischen Restaurant gegessen habe. Irrsinnig scharf, wahnsinnig gut! Werde ich zuhause garantiert mal nachkochen.
- „Rudy’s“, 36-38 Baldwin Street: Ja, eine Kette – aber solide und ziemlich nah an der Pizza Napoletana, auf die sie sich beziehen. Wir haben etwas Pech an diesem Abend: wir bekommen zwar ohne Reservation einen Platz, warten dann aber über eine Stunde (keine Vorspeisen!) und erhalten schliesslich die letzten zwei Pizzen, nachdem zwischenzeitlich der Strom ausgefallen, der Pizzaofen aber noch warm ist.
- „Browns Brasserie & Bar“, 38 Queens Road: Nach dem Museumsbesuch landen wir am Sonntagmittag hier. Das historische Gebäude wurde zwischen 1867 und 1871 von Foster & Ponton im venezianischen Gotikstil entworfen und diente als Teil des Bristol Museum and Art Gallery, später als Mensa der University of Bristol. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und 1950 wieder aufgebaut. Nach einer zweijährigen Renovation wurde es im Jahr 1992 als „Browns“ eröffnet. Innen wie aussen grossartig – das Essen ebenfalls gut.
- „Cosy Club“, 31 Corn Street: Man kann hier auch essen, uns verschlägt es jedoch zum Apéro hierher in das wunderschöne, klassizistische Gebäude einer früheren Bank.
- Bristol Museum & Art Gallery, Queens Road: Eintritt wie üblich frei, Spenden erwünscht. Und wie auch in vielen weiteren Museen findet sich hier ein wilder Mix an Kunst und Kultur: Archäologie, Tiere, Geschichte, Länder, Porzellan, Keramik, Silber, Alte Meister und Zeitgenössisches.
- Banksy Street Art: Über die ganze Stadt verteilt. Wir hatten uns vorbereitet – und trotzdem waren manche Werke schwer zu finden. Einige verschwunden, neue tauchen auf. Man kann auch Touren buchen, wir bauten dies jedoch einfach in unsere üblichen City-Erkundigungs-Spaziergänge ein.
- St Nicholas Markets, The Corn Exchange/Corn Street: Beheimatet die drei Märkte Indoor, Street Food und Indies, mit unterschiedlichen Angeboten und Öffnungszeiten. Die Börse wurde von 1741 bis 1743 erbaut, ab Oktober 1831 wurde hier Mais gehandelt. Nachdem das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Dach ersetzt wurde, war die Börse in den 1960er-Jahren ein beliebter Konzertort. Auch die Rolling Stones haben hier gespielt. Über Jahre stand das Haus dann leer, bis es in den 1980er-Jahren zum heute bekannten Marktplatz wurde.
- Bristol Cathedral: Innen wie aussen beeindruckend. Die Gründung geht auf 1140 zurück, und es dauerte über 700 Jahre, bis die Kathedrale ihre heutige Form erhielt. Empfehlenswert ist auch ein Besuch im „Pinkmans Café“ in einem der Seitenflügel – hier gibt es guten Kaffee und leckeres Gebäck.
- Wenn es zeitlich passt und etwas stattfindet, schaue ich mir immer gerne Sport vor Ort an. Tatsächlich spielt an unserem zweiten Tag Bristol City gegen Hull im heimischen Fussballstadion und für £44 pro Person sind wir dabei. Hier in England verfügt auch die Mannschaft eines Zweitligisten über ein Stadion mit fast 28’000 Plätzen und an diesem Samstagnachmittag verfolgen knapp 22’000 friedliche, stimmungsvolle Fans den 4:2-Sieg ihres Teams. Keine Pyros, keine Aufregung, nur Fangesänge (mein Favorit ist „Gold“ von Spandau Ballet, welches das Klubmotto „Always Believe“ verkörpert) und Trommeln. Man sagt uns, Ärger sei selten und ein Stadionverbot schnell ausgesprochen. Das riskiert kaum eine*r. Scheint also schon möglich zu sein, oder, lieber SFV und liebe Klubbesitzer in der Schweiz?
Cardiff






Für £18 pro Person fahren wir mit der Great Western Railway in 50 Minuten von Bristol (Temple Meads) nach Cardiff (Central). Von dort sind es rund fünfzehn Minuten zu Fuss zum Hotel „Park Plaza Cardiff“ an der Greyfriars Road. Schön renoviert, grosses Zimmer, drei Nächte für 330 Franken. Es gibt auch einen wirklich schönen Spa-Bereich – dieser ist aber wegen technischer Probleme geschlossen. Wir erhalten dafür einen Gratis-Eintritt ins Spa des Hilton, welches nur ein paar Meter entfernt liegt und wir nach einem Tag mit mehreren Kilometern in den Füssen gerne nutzen. Well… ich war zwar froh, mal wieder ein paar Längen schwimmen zu können, aber schön ist es da nicht: klein, dreckig, alt, überlaufen.
- „Valentino’s“, 5 Windsor Place: Tatsächlich von Italienern geführt. Der Mann schäkert auf Italienisch. Essen und Wein gut, etwas teurer als der Durchschnitt – aber immer noch weit von Zürich-Verhältnissen entfernt.
- „Base Camp“, 29 Park Place: Gutes indisches Essen, freundliches Personal, charmante Einrichtung. Der Inhaber erzählt uns, dass er schon mal in der Schweiz war – am WEF in Davos, als Teil der indischen Delegation.
- National Museum Cardiff, Park Place: Wie viele Museen hier, beherbergt auch dieses die verschiedensten Themenbereiche. Es gibt zeitgenössische Ausstellungen, naturhistorisches, Geologie, Geschichte und eine der besten europäischen Kollektionen impressionistischer Kunst. Die Ausstellung „Picture Post: A Twentieth Century Icon“ des gleichnamigen Magazins mit Bildern und Geschichten der 1930er- bis 1950er-Jahre sowie die immersive Ausstellung von John Akomfrah „Listening All Night to the Rain“ beeindrucken mich neben der insgesamt tollen Architektur am meisten.
- Shopping: Die Einkaufsmöglichkeiten in dieser Stadt sind schier endlos und so überrascht die Auszeichnung „Top-Ten-Shoppingziel Grossbritanniens“ nicht wirklich. Die Shopping-Center sind austauschbar, aber die Fussgängerzonen gefallen mir. Besonders die sieben historischen Arkaden (viktorianisch und edwardianisch), abgehend von verschiedenen Strassen, mit rund 1000 Shops, Restaurants und Cafés.
- „Cardiff Market“: Die beeindruckende viktorianische Markthalle mitten im Zentrum von Cardiff. Schon davor gab es hier einen Bauernmarkt, der Markt in seiner heutigen Form existiert seit 1891 und beherbergt auf zwei Ebenen rund 60 Stände (sogenannte Stall) – von Früchten über Essen bis Musik.
- Cardiff Castle: Nicht zu übersehen und zentral in einer Ecke des Bute-Parks gelegen. Die Entstehungszeit geht auf 1081 zurück, An-, Neu- und Umbauten kamen im Laufe der Jahrhunderte hinzu. Ohne Ticket kommt man in den öffentlichen Bereich: Café, Grünfläche mit Picknicktischen und Souvenirshop. Für £16 pro Person erkunden wir selbstständig das Herrenhaus mit seinen imposanten Räumen (kann man für Veranstaltungen mieten) und geniessen den Ausblick von der Burg über die Stadt. Ausserdem gibt es unterirdisch noch Überreste der römischen Mauern und ein Wandbild zu sehen sowie das Firing Line Museum zu besichtigen. Ich fand die Tunnel innerhalb der Schlossmauern spannend: diese wurden während des Zweiten Weltkriegs zu Unterkünften für Bewohner Cardiffs und beinhalteten Küchen, Toiletten und Erste-Hilfe-Posten. Für £4.50 zusätzlich kann man noch eine rund 50-minütige Tour buchen, was wir in diesem Fall auslassen. Täglich geöffnet.
- Die Rugby-Saison geht leider erst in ein paar Wochen los. So schauen wir nur kurz in den Fan-Shop im imposanten „Principality Stadium“ (74’000 Plätze!) rein. Die Arena wird neben Rugby auch für Konzerte und Fussball genutzt und verfügt über ein verschliessbares Dach. Wir könnten für £20 eine einstündige Stadiontour mitmachen, erscheint uns jetzt inhaltlich aber nicht grad als das Interessanteste.
- Cardiff Bay: Vom Bute Park nehmen wir das Wassertaxi (£7.50 pro Person, ca. 20 Minuten) zur Cardiff Bay. Hier finden sich ein kleiner Vergnügungspark mit Riesenrad, viele Restaurants (eher Fast Food), das Wales Millennium Centre für Tanz, Theater und Musik, das Walisische Parlament (kurz Senedd), welches man auch (kostenlos) besichtigen kann. Bei unserem Besuch wurde allerdings der Plenarsaal umgebaut, weshalb wir es nur in den Vorraum mit Café schaffen. Nach wie vor ein Hauptstandort des Walisischen Parlaments ist das Pierhead Building, erbaut 1897 im neogotischen Stil. Kostenloser Zugang, ist Aussen aber imposanter als Innen.
Im Vorfeld habe ich über das Norwegian Church Arts Centre gelesen und wollte unbedingt dahin. Was für eine Enttäuschung! Von Aussen ein hübsches kleines Gebäude, innen sehr reduziert und kühl, mit kleinem Café, auf der Galerie etwa vier Stände mit „Kunst“. Wir nehmen den Cardiff Bay Trail Walk entlang der Docks, essen in der Penarth Marina im geschäftigen „El Puerto“ (Altes Zollhaus) zu Mittag und nehmen im Zentrum von Penarth den Bus zurück nach Cardiff.
Tenby



Der Zug nach Tenby fährt am Bahnhof Cardiff Central ab Gleis 0 – was uns erst einmal etwas verwirrt und dann zu einem kurzen Spurt zwingt. Mit Transport for Wales zahlen wir für die Reise £13 pro Person und sollten in 2 Stunden und 40 Minuten in Tenby sein. Sind wir nicht. Zuerst gibt es irgendwo auf der Strecke eine technische Störung, dann müssen wir wieder in einen Bahnhof zurückfahren, weil wir „im Weg“ stehen. Immerhin können wir da aussteigen und uns die Füsse vertreten. Ich nutze die Zeit um mein Reisetagebuch auf den neuesten Stand zu bringen und bin ziemlich entspannt. Schlussendlich erreichen wir Tenby mit 61 Minuten Verspätung, was bedeutet, dass wir automatisch über eine Rückforderungsmöglichkeit der Kosten des Zugbillets informiert werden. Nimmt mich wunder, ob das wirklich so einfach ist und ja, sieht so aus. Man kann sich das Geld via Bankanweisung auszahlen lassen oder es spenden, was ich dann mache.
Unser Apartment „Spinnaker“ an der Sutton Street liegt knapp 15 Minuten vom Bahnhof, wenige Meter von der Esplanade und dem Meer entfernt, welches man aus dem Wohnzimmer auch tatsächlich erkennen kann. Mit 570 Franken für drei Nächte die teuerste Unterkunft dieser Reise, aber jeden Franken wert! Hier liegt der Fokus auf den Wanderungen (separater Blog-Beitrag), auswärts essen gehen wir nie, Museen und Shopping sind hier kein Thema. Für den Lebensmitteleinkauf empfiehlt sich der „Sainsbury’s“: mittelgrosse (für uns völlig ausreichende) Auswahl, gute Qualität und kostengünstig. Tenby selbst ist wunderschön, umrahmt von North und South Beach. Während der Schulferien ist es (wie ich erfahre) allerdings so dermassen überlaufen, da will man weit weg sein.
Swansea





Wir müssen um 10 Uhr auschecken und haben um 9.45 Uhr einen Direktzug (Transport for Wales, £3.60 pro Person) nach Swansea. So sind wir bereits um kurz vor 12 Uhr vor Ort. Das „The Grand Hotel“ liegt direkt neben dem Bahnhof und nein, sie sind noch nicht parat mit unserem Zimmer (welches grosszügig und mit drei Betten eingerichtet ist und 350 Franken für drei Nächte kostet). Sowieso läuft grad noch das wöchentliche Highlight: Sunday Roast von 12 bis 18 Uhr für £17.95 pro Person. Die Leute stehen Schlange! Wir laden also unser Gepäck ab und streunen ein erstes Mal durch die Stadt.
- Essen: Das Nachtessen im „Raj Kitchen“, Castle Street hat mir sehr geschmeckt (indisch geht fast immer) und auch das Essen im hoteleigenen Restaurant „The Bistro“ am verregneten letzten Abend war keineswegs eine Notlösung.
- Swansea Museum, Victoria Road: Ist zwar das älteste Museum in Wales, inhaltlich jetzt aber nicht so meins. Keramik, ägyptische Artefakte (ja, es gibt hier tatsächlich eine Mumie), nautische Objekte und Geschichten zu Kriegszeiten. Die ehemalige Bibliothek, heute Büro, ist cool: bis oben vollgestopft mit Büchern.
- Shopping: Am Sonntagnachmittag (und auch an den restlichen Tagen) so viele Menschen mit den Armen voll Einkaufstaschen der bekannten Billiganbieter. Das muss nicht sein.
- Wanderungen: Dafür sind wir an diesem Ort und dazu gibt es einen eigenen Blog-Beitrag.
Liverpool







Für einmal eine etwas längere Reise, quer durchs Land. Mit Transport für Wales bis Crewe, dort umsteigen und mit West Midland Trains bis Liverpool (Lime Street), knapp 5 Stunden, £55 pro Person. Unser Apartment „Trueman Court“ an der Trueman Street liegt rund zehn Minuten vom Bahnhof entfernt – drei Nächte kosten 370 Franken. Es gibt mehrere Wohnungen in diesem Haus, alle sind nach verschiedenen Themen eingerichtet. Unsere heisst „Back to the future“, hat aber nichts mit dem gleichnamigen Film zu tun. Mir gefällt es, auch wenn es etwas kühl wirkt. Den Ausschlag hat der Schlafbereich auf der Galerie gegeben, welche aber leider nur gebückt begangen werden kann.
Schon bei einer ersten kleinen Tour denke ich: „Was für eine coole Stadt!“. Architektur, Stimmung, Hafen, Cafés und Restaurants – ich bin sofort Fan! Mein liebstes Fotoobjekt wird der „St Johns Beacon“. 1965 gebaut ist er 138 Meter hoch und verfügte über ein rotierendes Restaurant und eine Aussichtsplattform. Beides wurde nach einem Brand im daruntergelegenen Einkaufszentrum 1977 geschlossen. Anfang der 1980er-Jahre nochmals für ein paar Jahre geöffnet, blieben die Räumlichkeiten leer, bis 2000 der Lokalsender „Radio City 96.7“ einzog (das Logo schmückt auch den Turm) – Restaurant und Plattform wurden zu Büros und Studios umgebaut. Am 24. Dezember 2024 wurde hier die letzte Sendung ausgestrahlt, was mit dem Turm nun passiert, ist unklar.
- Essen: Abends kochen wir etwas Kleines in unserem Apartment. Zum Lunch sind wir einmal im bereits bekannten „Rudy’s“, welches es natürlich auch in Liverpool gibt. Sehr lecker war es im „Maray“, Royal Albert Dock. Viele vegetarische und vegane Teller, mediterran und nahöstlich inspiriert.
- „Walker Art Gallery“, William Brown Street: Die Vivienne-Westwood-Ausstellung ist eine Enttäuschung: zu klein und zu wenig, dies wird der Leistung dieser eindrucksvollen Frau nicht gerecht. Sehr gut gefällt mir hingegen die Auswahl des „John Moores Painting Prize 2025“. Die Werke kann man kaufen und einzelne sind auch bezahlbar. Mein Favorit ist mit £35’000 leider ausserhalb meiner Möglichkeiten.
- Weitere Museen: Bei einem nächsten Besuch wären da noch das „Museum of Liverpool“ und die „Tate“, wenn nach der Renovierung voraussichtlich im Februar 2027 wieder eröffnet (die kleine Auswahl, welche in der Zwischenzeit im RIBA North ausgestellt wird, lohnt den Besuch nicht). Und leider ist auch das „International Slavery Museum“ aktuell geschlossen.
- River Cruise & Sightseeing Bus Tour: Von einem Boot kann man mich sowieso nie fernhalten und eine Bustour gibt einem einen guten Gesamtblick einer Stadt, um später zu Fuss die interessantesten Teile entdecken zu können. Jeweils knapp eine Stunde, £24.50 pro Person.
- Kirchen: In Gehdistanz zueinander liegen St Luke’s Bombed Out Church, die Liverpool Cathedral und die Metropolitan Cathedrale. Drei völlig unterschiedliche Bauten, alle auf ihre Art interessant. Fun Fact: In die Liverpool Cathedral darf man sogar mit Hunden rein.
- Shopping: Im Stadtzentrum liegt das Liverpool ONE mit rund 170 Geschäften, die Church Street ist die klassische Haupteinkaufsstrasse – und am meisten Zeit haben wir, des Mannes wegen, im „Waterstones“ verbracht.
- The Beatles: Klar, in Liverpool kommt man nicht an ihnen vorbei – von der Magical Mystery Tour über jede Menge Merchandise (inklusive so absurden Dingen wie Beatles-Honig) bis zu den Häusern, in denen John Lennon und Paul McCartney aufgewachsen sind, dem Museum und natürlich dem Cavern Club.
Ab Liverpool gibt es keine Direktflüge nach Zürich, weswegen wir uns sehr früh am Samstagmorgen von Manchester Airport Trips zum Flughafen Manchester chauffieren lassen (rund £100). Dauert um diese Zeit rund 45 Minuten, die Zeit vergeht schnell und die Fahrt ist angenehm.
Fazit
Wir hatten tolle 15 Tage hier und haben so viele neue, unterschiedliche Orte entdeckt. Die Zeit war abwechslungsreich und kurzweilig, fühlte sich aber gleichzeitig wunderbar lang und nach echten Ferien an. Auch bei einem weiteren Besuch würde uns wahrscheinlich nicht langweilig – es gibt hier noch so viel Schönes und Interessantes zu sehen. Das Wetter war überraschend gut: wenig Regen und die Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad.
