Asien, Die Reise 2015, Japan
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#16 – Japan: Kyoto oder Wohlfühlen in den Tempelgärten.

Nach unserer Ankunft auf dem Flughafen Tokyo Haneda fahren wir mit dem Zug ins Stadtzentrum, wo wir für eine Nacht direkt am Bahnhof im „Hotel Marunouchi“ sind. Eher eine Notlösung, weil es für eine Weiterfahrt zu spät ist. Das Zimmer im 32. Stock ist klein, zweckmässig und eher teuer.

Aber he, am nächsten Morgen gibt es als Proviant ein rechteckiges Sultaninenbrot, weil das Hotel sein achtjähriges Jubiläum feiert.

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Schnell und einfach reservieren wir am JR-Schalter unsere Plätze und fahren in knapp drei Stunden mit dem Shinkansen von Tokyo nach Kyoto (ein Beitrag zu den Verkehrsmitteln in Japan folgt).

Wohnen
Das „Eco + Tec“, 40 Awadaguchi Sanjobo-Cho, ist eine Art Jugendherberge und perfekt für einen längeren Aufenthalt. Die Zimmer sind zweckmässig eingerichtet, es gibt genügend Schränke und Ablageflächen, Air Con, einen persönlichen Yukata, Finken und ein sehr gut funktionierendes WLAN. Die Bettwäsche und Frottétücher werden alle paar Tage ausgewechselt, es gibt einen Aufenthaltsraum mit Mikrowelle, Tee, Kaffee, Wasser, Getränkeautomat, zwei Massagesessel (okay, so wichtig sind die dann auch nicht),  einen Waschraum (umso wichtiger) und ein kleines Frühstück. Wie gut die Lage ist, merken wir erst nach unserem ersten Rundgang durchs Quartier: viele Tempel und Schreine, Grünflächen, einen Fluss und ein Flüssli, herzige Gässli mit kleinen Häuschen.

Ausflüge
Von Kyoto aus sind wir schnell an den verschiedensten Orten wie Nara und Hiroshima.

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Auch nach Osaka düsen wir für ein paar Stunden, ist aber nichts berauschendes. Wir machen eine stündige Schifffahrt, erkunden „America Mura“, welches wirklich ein paar tolle kleine Shops hat (und im Big Step Einkaufszentrum den grossen, leicht trashigen Vintageladen „Kinji“) und wagen uns ins Vergnügungsviertel „Dotonbori“, welches aber ziemlich grell, laut und überfüllt ist und eigentlich nur mit Restaurants lockt.

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In Kyoto hingegen fühlen wir uns sehr wohl und die Ideen, was wir unternehmen und anschauen können, gehen uns nie aus.

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Ansehen

  • „Heian Jingu Schrein“, Okazaki Nishitennocho: Lockt schon von weitem mit dem grossen, roten Eingangs-Torii (zweitgrösster in ganz Japan) und überzeugt innen mit einer schönen Tempel- und Gartenanlage.
  • „Burg Nijo“, 541 Nijojocho: 1601 vom damaligen Shogun angelegt und von zwei Wassergraben umgeben, kann man sich zuerst die Räumlichkeiten einem Wandelgang entlang ansehen und die sehr schönen Decken und Wandgemälde bewundern und danach im wunderschön angelegten und gepflegten Park spazieren.
  • „Kiyomizudera“-Anlage, 294 Kiyomizu 1-chome: verschiedene Tempel und Schreine umgeben die auf einer hölzernen Balkenkonstruktion errichtete Haupthalle und Terrasse. Wunderschöner Blick über die Stadt. Im Herbst muss es mit dem rot gefärbten Laub der Bäume noch spektakulärer sein, wie wir auf Fotos sehen.
  • Gion-Distrikt: Das traditionsreiche Geisha-Quartier bietet neben zwei wichtigen Theatern auch einen Blick ins alte Kyoto mit seinen einstöckigen Holzhäusern, die heute zum Grossteil Restaurants und Teehäuser sind. Besonders pittoresk ist die Shimbashi-dori.
  • Arashiyama, Ukyo Ward: Man erreicht diesen Teil der Stadt in knapp 20 Minuten ab Kyoto Station. Etwas touristisch, aber wenn man den dichten, schönen Bambuswald hinter sich gelassen hat und etwas mehr den Hügel hochkraxelt, ist man mit einem Mal alleine und hat die tolle Aussicht über Kyoto und den Hozu-Fluss ganz für sich. Also fast, wenn man das dünne, lange Schlängli nicht mitzählt, welches unseren Weg kreuzt.

Ich könnte hier noch unzählige Anlagen, Tempel und Schreine aufzählen (Ginkakuji, Kinkakuji, Chion-in, Ryozen Kannon) die oben beschriebenen sind jene, welche mich am meisten beeindruckt haben. Diese Auswahl ist subjektiv und deckt sich nicht in allen Belangen mit jener der Reiseführer und der grössten Besucherzahl.

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Einkaufen
Mein Körper ist nicht gerade für die japanische Mode gemacht, aber schauen geht immer und neben Kleidern gibts ja noch vieles anderes:

  • Teramachi- und Shinkyogoku-Markt: Arkaden, in welchen sich Shop an Shop reihen. Es gibt Kleider, Essen, Accessoires, Spielautomaten…
  • Nishiki Markt, Nakagyo-ku: Traditioneller Food-Markt mit vielen Ständen und Restaurants. Auch wenn wir einige Dinge unter keinen Umständen probieren möchten, eindrucksvoll und interessant ist ein Besuch auf alle Fälle.
  • Higashiyama Distrikt: zwischen Kiyomizudera und Yasaka Schrein gelegene historische Gassen, wo in kleinen, alten Holzhäusern Souvenirs, Süsses, Design, Traditionelles und Kunsthandwerk verkauft wird. Selbstverständlich fehlen auch Cafés und Restaurants nicht.
  • „Three Star“, Mimatsu Kaikan Bldg. 583-2: sehr cooler Vintageladen!
  • Shijo-dori (Kawaramachi) und Karasuma-dori: An dieser Strasse sind die grossen Shoppinghäuser und internationalen Designer und Modelabel zu finden.

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Essen
Ich liebe ja diese Schaufenster, wo jedes Menü, jede Beilage und auch noch die Kugel Glacé ausgestellt sind. Für die Herstellung dieser muss es einen eigenen Handwerks-Zweig geben, da bin ich überzeugt.

Ich kann an dieser Stelle kein spezielles Restaurant nennen. Natürlich mochten wir unsere Nudelsuppe im einen Restaurant mehr als im anderen und gingen öfter hin, aber es gibt so viel Auswahl und wo es einem gefällt, da geht man einfach rein. Verständigen kann man sich mit Fingerzeig aufs ausgestellte Essen oder auf die englischsprachige Karte, welche sehr häufig auf Nachfrage zur Verfügung gestellt wird. Englisch können tatsächlich die wenigsten Japaner oder dann nur die gängigsten Worte.

Wetter
Für Mitte/Ende Mai ist es ungewöhnlich warm: jeden Tag zwischen 27 und 31 Grad. Die Sonne scheint fast ständig, Wolken gibt es wenig, Regen noch weniger, nämlich ein Mal ganze fünf Minuten abends um zehn. Nach Thailand sind wir eigentlich gar nicht böse, fällt der Temperaturunterschied nicht grösser aus.

4 Kommentare

  1. Jolanda sagt

    Hallo Eliane!

    Ich lese immer wieder Abschnitte aus eurer Reise. Einfach toll, geniesst es!

    Den letzten Abschnitt habe ich als Japanfan mit grossen Interesse gelesen.
    In Kappabashi kannst du Wachsmodelle von allen Speisen kaufen. Diese Strasse in Tokyo in der Nähe von Ueno ist echt ein Besuch wert!

    Lieber Gruss aus Hokkaido, Jolanda

    • Hey Jolanda, merci vielmal für dein Feedback und deinen Tipp. Da muss ich also unbedingt hin!
      Und was machst du in Hokkaido? Auch ferienhalber in Japan unterwegs?
      Lieber Gruss aus Hakone, Eliane

  2. Myriam sagt

    Meine Liebe, die Lektüre von #16 ist wiedermal ein Pläsierchen. Während sich in den Kommentaren zwei von Hakone nach Hokkaido grüssen, liegt mir die Aare zu Füssen. Geniesst es weiterhin und herzliche Grüsse, auch an ‚den Mann‘!

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