Die Reise 2017
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#26 – Die Reise und was davon bleibt…

März 2018 – Seit unserer Rückkehr sind bereits wieder etliche Wochen (nein, mittlerweile Monate, aber ich tue mich so schwer mit diesem Beitrag…) vergangen. Wir haben Weihnachten mit unseren Familien verbracht, Freunde getroffen und schreiben Bewerbungen. Der Januar zeigte sich jedoch von seiner schlechten Seite, weswegen ich mich bereits nach ein paar Tagen wieder an einen anderen – vor allem wärmeren und sonnigeren – Ort wünschte.

Gegen Ende unserer Reise hat der Mann mich gefragt, was denn meine Top 5 wären, woraufhin ich sofort antwortete, dass ich mich wohl unmöglich auf fünf Dinge beschränken könne, zehn würden es mindestens sein. Und dass ich zuerst in meinem Reisetagebuch nachlesen müsse, was wir alles gesehen und erlebt haben. Ja, denn in der Tat war da so viel, dass es mir nach fünf Monaten schwer fiel, mich ohne Notizen oder Bilder an alles zu erinnern.

Die schönste Übernachtung.
War gleichzeitig auch die teuerste: nämlich jene zwei Nächte auf der Kunstinsel Naoshima. Sehr schönes Zimmer in reduzierter Architektur mit phänomenaler Aussicht auf die Inlandsee und deren Inseln. Und das bei wunderschönstem Wetter.

 

Die coolsten zwei Wochen.
Ohne Frage der Roadtrip von Calgary nach Vancouver. Mal wieder Auto fahren, dabei Jonny Cash hören, reden, lachen und schweigen, grossartige und alle paar Meter andere Landschaften. So viel Abwechslung, Ungewohntes und teilweise auch Gewöhnungsbedürftiges wie „Vorsicht, Klapperschlangen!“.

Die schönste Kunst.
Klar auch hier Naoshima an erster Stelle. Vor allem die Architektur und die Integration der ausgewählten Kunstwerke, einfach grossartig! Aber auch das „Art Institute of Chicago“ rangiert sehr weit vorne, wenn man hier auch mehr als ein paar Stunden einplanen bzw. die verschiedenen Abteilungen auf mehrere Tage aufteilen müsste. Bei den Ausstellungen liegt Sunshower: Contemporary Art from Southeast Asia 1980s to Now“, welche im Tokyo Mori Art Museum gezeigt wurde, an der Spitze.

Der beste Ausflug.
Einfach zu beantworten: das war jener nach Hashima. Die ehemalige Kohleabbau-Insel, wo teilweise über 5000 Menschen gelebt haben (auch koreanische Zwangsarbeiter) und welche seit einigen Jahren wieder zugänglich ist. Wirtschaftsgeschichte pur! Vor ein paar Tagen entdeckte der Mann diesen Artikel der NZZ, und wir glauben es kaum: der Guide dieser Tour, Tomoji Kobata, hat ab Ende 1960 für etwas mehr als ein Jahr hier gearbeitet.

Das beste Essen.
Nichts teures, kein 5-Sterne-Restaurant, keine speziell schöne Einrichtung, einfach nur die weltbesten Burritos von „Tacofino“ in Vancouver. Mehr als einmal habe ich mir zuhause gewünscht, ich könnte einfach kurz um die Ecke und welche essen gehen.

 

Die intensivste Lehrstunde.
Wir haben uns in Belfast und Derry sehr intensiv mit dem Nordirland-Konflikt auseinandergesetzt: Stätten besucht, an Führungen teilgenommen, gelesen und mit Menschen gesprochen, sodass wir einige Tage auch zu zweit über nichts anderes mehr geredet haben. Auch weil uns immer wieder ein Gedanke oder eine Frage im Kopf rumspukte. Irgendwann sind wir dann weitergereist und haben Neues erlebt, aber meines Erachtens kann man nicht hierher reisen, ohne sich mit dieser Geschichte auseinander zu setzen.

Die schönste Wanderung.
Am einzigen sonnigen, nicht irgendwie verregneten oder vernebelten Tag auf den Orkney Islands, haben wir uns den Ausflug mit der Fähre auf die Isle of Hoy vorgenommen. Die Wanderung selber ist nicht sehr anspruchsvoll, aber abwechslungsreich über die Insel und spektakulär an der Küste. Wir haben natürlich noch viele andere Wanderungen unternommen, welche auch sehr schön waren.

Das unvorhergesehenste Treffen.
Was macht ein Italiener in Takamatsu? Er kocht, besitzt mehrere Restaurants in Japan und heisst Salvatore! Wir verbringen zwei tolle Abende hier im „La Lanterna da Salvatore“ und denken auch heute noch ab und zu daran zurück.

 

Der schönste Schwumm.
Abgesehen vom Indoor-Pool in unserem Airbnb in Vancouver im Wasser des Strandes Kamaole Park in Kihei (Maui, Hawaii). Was sind wir gehüpft, getaucht und haben gelacht. Eine Erinnerung, die mich auch zuhause innerhalb von Sekunden glücklich werden lässt…

 

Die grösste Überraschung.
Keine Frage: Chicago! Wir hatten für unser Via zurück nach Zürich die Städte Los Angeles, San Francisco und Chicago zur Verfügung und haben uns aufgrund der besten Verbindung, Flugzeiten und Preise für Chicago entschieden. Und es wurde so viel mehr als ein einfacher Stop-over! Hier nachzulesen. Der Mann fügt jedoch noch Nagasaki an. Absolut zu recht.

Und das war sie auch schon, unsere Reise 2017. Eine tolle Zeit, allerdings habe ich nun auch nicht vor, alle zwei Jahre eine solche Auszeit zu nehmen. Man braucht auch immer etwas Zeit, um die ganzen Erlebnisse und die verschiedenen Kulturen zu verarbeiten und da wir immer wieder an neuen Orten waren, kam dies manchmal etwas zu kurz. Wir hatten noch ein wenig das grössere Pensum als auf unserer Reise 2015, allerdings waren wir aufgrund der Erfahrung und des Wissens, dass wir zu zweit gut unterwegs sein können, insgesamt entspannter.

Nun heisst es erst mal wieder arbeiten und Geld verdienen. Ich wäre im Moment wohl am glücklichsten, wenn ich einen Arbeitgeber hätte, der mir acht Wochen Ferien im Jahr gewährt.

Danke an euch alle, die ihr meine Beiträge so fleissig gelesen und kommentiert habt. Es war schön, euch mit auf unserer Reise zu haben… Und danke auch an den Mann: ich würde jederzeit wieder mit dir reisen! <3

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