Juni 2022 – Den Bericht zum ersten Teil dieser Reise gibt es hier zu lesen.
Von Quebéc fahren wir los in Richtung Saguenay. 13 Kilometer nordöstlich erreichen wir den „Parc de la Chute-Montmorency“. Der Wasserfall gilt als Kulturerbe und ist 83 Meter hoch (und somit 30 Meter höher als die Niagarafälle). Für rund 15 Dollar kann man mit der Luftseilbahn hoch zum Le Manoir Montmorency und wieder runter fahren. Spannender finde ich den Weg entlang des Wasserbeckens und die Holztreppe mit verschiedenen Plattformen seitlich des Wasserfalls. Der Eintritt in den Park kostet (im Moment) noch nichts, die Barrieren bei den Parkplatzkassenhäuschen sind bei unserem Besuch oben.
In Baie-Saint-Paul laufen wir kurz durch das Künstlerstädtchen (woran das eigentlich spannendste ist, dass hier 1984 der Cirque du Soleil gegründet wurde) und decken uns mit Sandwiches ein. Die Fahrt ist ingesamt abwechslungsreich und mit vielen kleinen Seen gespickt.
Tage 7–9: Saguenay
Etwas verspätet können wir in unser Zimmer einchecken. Es ist viel los, eine etwas spezielle Klientel um uns rum und nicht eben freundliches Personal. Unser Hotel scheint am Wochenende als Party-Hotel gebucht zu werden: Fete auf dem Zimmer, Prom und Geburtstag unten in den Sälen. Mit Ohrstöpseln lässt es sich dann aber doch einigermassen schlafen.
Am Samstag fahren wir in den Parc National de Mont-Valin, wo man uns im Besucherzentrum darüber informiert, dass noch 8 der 11 Wanderwege geschlossen sind. Der Grund? Bis vor zwei Wochen lag oben noch Schnee und die Wege sind nun noch nicht gemacht bzw. zu nass. Unsere ursprünglich geplante Wanderung fällt somit weg und wir müssen uns für eine (vermeintlich) einfachere entscheiden (Le Pic-de-la-Tête-de-Chien). Angegeben mit 8 Kilometern hin und zurück (sind dann eher 9) und 580 Höhenmetern in 2.5 Stunden (wofür wir 3 benötigen). Der Untergrund entspricht teilweise mehr einem alpinen Wanderweg und überrascht sind wir von der schweren Feuchte im Wald. Die Wanderung ist jedoch sehr abwechslungsreich und die Aussicht grandios und lohnt den Aufstieg allemal! Der Tageseintritt für den Nationalpark kostet pro Person 9.25 Dollar.
Essen tun wir einmal im „La Piazzetta Chicoutimi“ (Kette mit 18 Restaurants in Montréal und Québec) und einmal im hoteleigenen „Le Légendaire“. Ersteres bietet eine Pizza Margerita mit Dill und Koriander (!) an, ist stylisch und hat eine sehr nette und aufmerksame Bedienung, zweites benötigt im praktisch leeren Restaurant etwa eineinhalb Stunden, um den Hauptgang (Burger und Zwiebelsuppe) zu servieren.
Gefahrene Kilometer: 275 (Québec–Baie-Saint-Paul–Saguenay), 68 (in und um Saguenay und Nationalpark).
Übernachtet: „Hotel le Montagnais“, 1080 Boulevard Talbot Saguenay. Kongresshotel mit vier Sternen und rund 300 Zimmern. Unschlagbarer Preis für ein grosses Zimmer mit zwei Queensize-Betten und der Möglichkeit, Kleider zu waschen. Der Pool ist (zumindest an diesem Wochenende) ein Kinder-Aqua-Fun-Park.
Wetter: Auf der Fahrt von Québec zwischendurch Regen, die zwei weiteren Tage mit Sonnenschein und blauermHimmel bei wenig Wind und Temperaturen um die 21 bis 24 Grad.
Tage 9–11: Tadoussac
Wir decken uns im Supermarkt in Saguenay mit Essen fürs Picknick ein und finden für Kaffee einen Starbucks. Auf dem Weg nach Tadoussac (entlang des Fjord-du-Saguenay) machen wir einen kurzen Stopp in Sainte-Rose-du-Nord, wo am Wochenende wohl ein Musikfestival stattgefunden hat. Der Mitarbeiter im Tourist-Office sieht jedenfalls so aus, als ob er 24 Stunden durchgemacht hat. Und kann uns trotzdem noch den kleinen Rundgang „Sentier de la Plat-Forme“ empfehlen.
Für den Lunch fahren wir in den kleinen Hafen L’Anse-de-Roche. In einer ruhigen Bucht gelegen, welche mit den herzigen, farbigen Häusern rundherum an nordische Länder erinnert.
In Tadoussac angekommen machen wir nach dem Einchecken einen ersten kurzen Rundgang im Dorf und entlang dem Wasser (Rivière Saguenay, welcher in den Sankt-Lorenz-Strom fliesst) bei noch gutem Wetter. Am nächsten Tag regnet es mehrheitlich, weshalb der geplante Ausflug mit Wanderung ins Wasser fällt. Im herzigen „Café l’Abri Côtier“ verpflegen wir uns mit Gipfeli und Kaffee und auch zum Lunch gibt es hier leckeres Essen. Wir fahren kurz nach Bergeronnes, wo man mit etwas Glück Wale sehen kann (wir nicht). Zurück im Hotel spielen wir ein paar Partien Tischtennis, bevor wir uns für Apéro in die Hotelbar und später zum Essen ins Hotelrestaurant begeben. Der Saal ist riesig und mit etwas speziellen Wandmalereien (historische Szenen) verziert. Unsere Bedienung ist sehr nett und das Essen ganz okay.
Gefahrene Kilometer: 169.
Übernachtet: „Hotel Tadoussac“, 165 Rue Bord de l’Eau. Auf jeder Reise muss mal wieder ein richtig alter, in die Jahre gekommener, Kasten gebucht werden. I like! Die erste Version des Hotels entstand 1864 und wurde zwischenzeitlich sowohl komplett als auch teilweise renoviert. Insgesamt gibt es 137 Zimmer, welche über ein eigenes Bad, aber keinen Kühlschrank verfügen.
Wetter: Bei der Anreise sehr schön, ansonsten regnerisch bei 18 bis 22 Grad.
Tage 11–12: Matane
Via Baie-Comeau fahren wir nach Godbout, wo wir um 17 Uhr die Fähre rüber nach Matane nehmen. Ich habe den Platz für das Auto und uns vorgängig online reserviert, alles klappt hervorragend (94 Dollar). Ich finde die rund zweistündige Überfahrt recht kurzweilig. Die Sitzplätze vorne im Schiff sind sehr bequem, es gibt eine Bar und ein Bistro und man kann auch nach draussen. Wir wundern uns etwas, dass man nie Land auf der anderen Seite sieht, obwohl wir eigentlich fast da sein sollten. Der Grund: die Einfahrt liegt in dickstem Nebel. Welcher sich dann an Land aber wieder aufgelöst hat.
Gefahrene Kilometer: 264.
Übernachtet: „Riôtel“, 250 Avenue du Phare Est. Keine fünf Minuten Fahrt von der Fähr-Anlegestelle. Modern und mit toller Lage direkt am Sankt-Lorenz-Strom. Guter Preis, moderne Einrichtung. Das hoteleigene Restaurant „Cargo“ ist okay, wir können nur Burger und Pommes langsam nicht mehr sehen. Für den (Indoor-)Pool ist es leider zu spät. Und am nächsten Morgen zu früh.
Wetter: Sonne, Wolken, Regen bei ca. 18 Grad.