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Zermatt: Vor verschlossenen Türen.

Oktober 2020 – Der Mann und ich verbringen Mitte Oktober vier Tage in Zermatt. Die meisten Kantone/Länder haben die Herbstschulferien durch, sodass wir mit einer entspannten Zeit rechnen.

Wir sind überrascht, wie viele Leute hier doch noch (oder schon wieder?) sind, auch solche mit Kindern im schulpflichtigen Alter. Es verteilt sich jedoch recht gut über den Ort, wenn da nicht die vielen geschlossenen Hotels, Restaurants und Bahnen wären. Abends startet jeweils die Völkerwanderung auf der Suche nach einem geöffneten Restaurant mit freien Tisch. Überall sehen wir Menschen, welche kopfschüttelnd und teilweise fluchend wieder aus dem Restaurant treten; in unserem Hotel belauschen wir erfolglose Telefonate von anderen Gästen und der Reception. Auch wir finden am Sonntag erst nach einer Dreiviertelstunde einen Tisch: im Coworking-Space des hübschen Hotel Mama Bistro (und ja, Essen und Wein haben gemundet und die Bedienung war herzlich). Für den zweiten und dritten Abend sorgen wir vor und reservieren rechtzeitig, was wir noch kriegen können (für 20 bzw. 20.30 Uhr im Molino und Old Zermatt). Wir hätten uns gerne noch mindestens einen gediegeneren Abend gewünscht, aber die entsprechenden Restaurants waren geschlossen oder ausgebucht.

        

Übernachtung
Das „Fleurs de Zermatt“ war sehr nett. Es ist noch ziemlich neu (gemäss Website das neueste Hotel im Ort), direkt dahinter wird aber schon das nächste gebaut (die Bauarbeiter sind immerhin so nett und starten ihre schweren Geräte jeweils erst um 8 Uhr). Der Spa-Bereich ist klein aber fein, das Frühstücksbuffet top. Leider verfügt das Hotel über kein eigenes Restaurant, was eben zu oben erwähnten Problemen führt. Drei Nächte kosten im Doppelzimmer „Style“ 948 Franken (inkl. Tourismusabgabe). Es gibt genügend Platz, neben grossem Bad, Doppelbett auch eine Sofaecke und eine Nespressomaschine.

Ausflüge, Wanderungen
Selbstverständlich sind wir auf den Gornergrat gefahren und haben die spektakuläre Aussicht genossen. Wir sind dann bis Riffelberg gelaufen, wo wir ursprünglich hätten Mittagessen und mit der Gondelbahn runter nach fahren wollen. Die zwei Restaurants sind geschlossen, der Kiosk und ein Verpflegungsstand waren jedoch geöffnet. Der Riffelberg-Express nach Zermatt ist leider geschlossen, weswegen wir uns wieder in die Gornergratbahn setzen, bis nach Findelbach fahren und von dort zurück nach Zermatt laufen.

Die Bahn zum Schwarzsee ist leider auch geschlossen. Wir wollten hochfahren und zurück nach Zermatt laufen und uns dazwischen ein Mittagessen in der (ja, ihr ahnt es, geschlossenen) Stafelalp gönnen.. So wird es eine nette Rundwanderung Zermatt–Zmutt–Furi–Zermatt. Mit Abstecher zur Staumauer Zmutt (der Stausee ist aber zu diesem Zeitpunkt praktisch leer) und einem Picknick aus dem Rucksack.

Fazit
Ganz ehrlich? Den Ärmel hat’s mir nicht reingezogen. Die Aussicht war toll, der Ort hübsch, wenn auch alles ziemlich eng aneinander gebaut. Es wird jedoch darauf geachtet, dass die Gebäude zum Erscheinungsbild passen und keine hässlichen Blöcke hingebaut werden. Und es ist bestimmt nochmals etwas anderes, wenn man einen Skifahrer nach seiner Beurteilung fragt. Wurde das Matterhorn ski paradise doch erst grad vor wenigen Tagen erneut zum besten Skigebiet der Alpen gekürt.

Wetter
Sonne, blauer Himmel, wenig Wolken, immer um die 9 Grad warm.

PS. Ich hatte meine Erfahrungen im Nachgang in einer Mail Zermatt Tourismus mitgeteilt. Die umgehende Antwort: Man arbeite mit Hotellerie, Gastronomie und Bahnen zusammen, hätte aber nur beratende Funktion. Und ja, es hätten sich neben mir noch weitere Gäste diesbezüglich gemeldet.

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