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Milano: A long weekend.

September 2020 – Nachdem der Mann und ich vor über sieben Jahren hier unsere ersten gemeinsamen Ferientage verbracht hatten – bei Temperaturen zwischen 1 und 3 Grad und mit Schneeregen, welcher mir dann auch noch eine heftige Erkältung einbrachte – dachten wir uns, das muss doch bei sommerlichen Temperaturen Anfang September noch besser gehen.

Mit dem Zug reisen wir ohne Umsteigen und in etwas weniger als vier Stunden (pünktlich) von Zürich nach Mailand. Wir gönnen uns 1. Klasse, was für mich einen Aufpreis zum meinem 2. Klasse GA von 102 Franken bedeutet, Hin- und Rückfahrt und inklusive Sitzplatzreservation. Apropos… wie bereits beim letzten Mal klappt das auch dieses Mal nicht wunschgemäss. Wir wünschten uns zwei gegenüberliegende Plätze im Zweier-Abteil, das ging aber wegen des italienischen Systems (in einem SBB Zug!) nicht (O-Ton der Mitarbeiterin am SBB Schalter, mobile kann man die Tickets samt Reservation ja nach wie vor nicht kaufen), also zwei Sitze nebeneinander in einem Vierer-Abteil. In der Realität wird es dann ein Sitz im Zweierabteil und der andere schräg gegenüber am Fenster im Viererabteil. Zum Glück sind coronabedingt etwa 20% aller Plätze im Wagen nicht reserviert und wir finden problemlos die ursprünglich gewünschte Sitzordnung.

Das Hotel hat uns beim letzten Mal schon gut gefallen, also buchen wir uns auch dieses Mal wieder ein Doppelzimmer im „Cristoforo Colombo“ am Corso Buenos Aires 3. Eine Nacht kostet 125 Franken. Das hoteleigene Restaurant ist aktuell geschlossen, es gibt auch nicht allzu viele Gäste. Das werden wir später in der Stadt noch öfters mal merken. Zu Fuss hat man vom Bahnhof Milano Centrale knapp 15 Minuten. Um die Ecke vom Hotel liegt eine Haltestelle, von welcher man mit dem Tram Nummer 9 eine direkte Verbindung vom/zum Bahnhof hat. Die Metro bringt einem zwar direkt zum Dom, für den Bahnhof müsste man umsteigen und das lohnt sich dann wirklich nicht.

Zum Zeitpunkt unseres Besuches gilt aufgrund der Coronapandemie die Maskenpflicht beim Eintreten in geschlossene Räume und in Restaurant/Bar, bis man sich platziert hat und ab 18 Uhr auch draussen im öffentlichen Raum. Ausserdem wird einem fast überall beim Betreten von Läden, Einkaufshäusern, Museen und Kirchen Fieber gemessen. Desinfektionsmittel steht eh überall zur Benutzung parat.

Tipps 2013

   

  • Leonardo da Vincis Abendmahl „l Cenacolo“: Wir haben unsere Tickets vorgängig gekauft und müssen pünktlich zur entsprechenden Uhrzeit da sein. Die Gruppe von 25 Personen macht sich am Eingang parat, wird eingelassen und hat dann genau 15 Minuten Zeit für die Besichtigung.
  • Enttäuscht war ich vom Palazzo Morando. Unter einem Museum für Mode und Kultur hatte ich mir einfach etwas anderes vorgestellt. Das Gebäude ist sehr schön und ruhig, für eine kurze Pause im umtriebigen Viertel genau richtig. Allerdings gibt es nur sehr wenige Kleidungsstücke zu sehen, dafür viele Gemälde und Skulpturen aus der Zeit zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert.
  • Triennale Design Museum, Viale Emilio Alemagna 6: Hier überzeugen die Sammlung genauso wie die wechselnden Ausstellungen. Und auch die Lage im schönen Parco Sempione, welchen wir über Seite des Springbrunnens und des Kastells auf der Piazza Castello betreten.
  • Cavalli e Nastri, Vintagemode, Brera und Gian Giacomo Mora: Hier gibt es sehr schöne Stücke, welche auch bezahlbar sind. Ich habe schon mehr als eine schicke Handtasche hier gekauft. Und die Shops gibts auch 2020 noch immer.
  • Apéro im Camparino in der Galleria Vittorio Emanuele II direkt beim Dom. Nach einem Tag auf den Beinen bei einem Campari entspannen und die Menschen beobachten…
  • Ristorante Nabucco, Brera: Wir geniessen ein sehr gutes Essen und eine sehr gute Flasche Wein. Der Kellner ist liebenswürdig und aufgestellt. Der Mann wendet jedoch zu Recht ein, dass wir es heute vielleicht gar nicht mehr so gut finden würden, schliesslich kochen wir auch wieder sieben Jahre besser.

Tipps 2020

   

  • Mailänder Dom: Sehr spontan Tickets gekauft und ohne Anstehen direkten Zugang erhalten. Im Dom proben in dem Moment grad der Chor und das Orchester der Mailänder Scala Verdis „Requiem“, welches am nächsten Tag zugunsten der Corona-Opfer aufgeführt wird. Gänsehaut!
    Unser Ticket beinhaltet die Besichtigung des Doms und die Fahrt im Lift nach oben auf die Dachterrassen (runter muss man dann zu Fuss) für 13 Euro pro Person. Was für eine tolle Aussicht!
  • Mauro Bolognesi, Design & Vintage, Ripa di Porta Ticinese 47: Ein toller Laden mit vielen Gegenständen aus den 60er und 70er Jahren. Mir haben es speziell die Lampen angetan. Und ich erstehe eine sehr schöne hellblaue Tischlampe, wie ich sie schon ewig gesucht habe und in Zürich nur total überteuert in diesen hippen Möbelläden sehe.

   

  • Spaziergänge durch Brera sowie entlang der Kanäle (Navigli). Auch die Bosco Verticale (begrünte Zwillingstürme) im Stadtteil Porta Nuova (preisgekröntes Stadtsanierungsprojekt) sind eine Ansicht vor Ort wert.
  • Wir essen gut, aber nicht so toll, dass ich euch hier entsprechende Tipps geben kann. Rund um unser Hotel gibt es verschiedene Bars, den einen oder andere Apéro oder Schlummi gabs im „People’s Place“ und  im „San Pietro Café“.

Fazit
Es war schön und ich habe die Zeit hier sehr genossen. Auch wenn der Aufenthalt nur kurz war, fühlte er sich wie richtige Ferien an. Ich fühlte mich aufgrund der getroffenen Massnahmen sicher und eigentlich nie unwohl. Die Italiener wissen, warum sie sich an die Regeln halten und dementsprechend verhielten auch wir uns.

Wetter
Sonne, blauer Himmel, etwas drückend. Zwischen 27 und 29 Grad.

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