Schweiz, Unterwegs, Wanderungen
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Beeindruckendes Wallis: Wanderung von der Belalp zur Riederalp.

August 2019 – Einmal im Jahr muss der Mann keine Wanderung planen. An jenem traditionellen Wochenende nämlich, an welchem wir ins Wallis reisen und unser lieber ehemaliger Arbeitskollege Mathias die Planung und Gastgeberrolle übernimmt. Bereits zum dritten Mal kommen wir in den Genuss, und wir freuen uns schon eine ganze Weile drauf.

Verschieben oder gar absagen mussten wir noch nie, das Wetter war uns immer hold. Also reisen wir am Freitagabend mit dem Zug an: Von Zürich ist man in 2 Stunden und 9 Minuten in Brig, Mit dem Auto nicht annähernd zu schaffen. Die letzten zwei Mal haben wir im „Good Night Inn“ übernachtet, dieses Mal aufgrund ausgebucht im „Hotel Central“. Es spielt eigentlich keine grosse Rolle, weil wir eh nicht viel Zeit im Zimmer verbringen. Beide Hotels sind günstig (ca. 115 Franken fürs Zimmer, inkl. Frühstück) und sauber, liegen zentral und bieten morgens einen Kaffee und ein Gipfeli.

Zum Znacht testen wir erstmals das „Hotel du Pont“, welches ähnlich wie das Restaurant „Zum Eidgenossen“ einen netten Sitzplatz draussen, ein gutes Stück Fleisch und ausser den Pommes etwas fade Beilagen bietet.

   

Es gibt zwei Gründe, weshalb wir am Samstag zeitig losgehen: 1. sind die wenigsten Üsserschwiizer bereits um 8.15 Uhr in Brig und 2. ist heute noch der „Schäful“, die Alpabfahrt der Schafe von der Belalp nach Blatten, und da wollen wir definitiv nicht mittendrin stecken. Wir sehen sie dann später von der gegenüberliegenden Seite, wie Perlen aufgereiht, auf dem schmalen Aletschji-Wanderweg auf die Belalp zotteln. Man hört sie sogar blöcken.

Mit dem Bus 624 fahren wir in 20 Minuten vom Bahnhof Brig bis nach Blatten zur Talstation der Belalpbahn. Schnell ein Billett gekauft (mit dem GA 7 Franken pro Person und Fahrt), in die nächste Seilbahn gesprungen und in 10 Minuten auch bereits oben auf der Belalp. Wir laufen los und haben schon nach kurzer Zeit einen ersten Blick auf den beeindruckenden Aletschgletscher.

   

Der Wanderweg Belalp-Riederalp führt vom Hotel Belalp die „Steigle“ hinab ins „Aletschji“ von dort in den „Leng Acker“ und weiter zur Hängebrücke. Diese wurde im Juli 2008 eröffnet, ist 124 Meter lang und führt über die 80 Meter tiefe Massaschlucht. Wir haben das Glück, dass bei der Überquerung niemand anders mit auf der Brücke ist und wir in Ruhe drüber laufen (und fotografieren) können. Eher nichts für schwache Nerven und nur für Schwindelfreie.

Lunch aus dem Rucksack geniessen wir kurze Zeit später am im Naturschutzgebiet gelegenen, biotopartigen „Grünsee“. Für einmal müssen wir aber den Weisswein ausschlagen, der Walliser hat Verständnis. Der könnte die Flasche wohl alleine trinken und wäre noch schneller oben als wir. Der Weg führt weiter durch die Stille des geschützten romantisch-verwunschen anmutenden – Wald über Silbersand auf die Riederfurka zur Riederalp. Den mächtigen Aletschgletscher immer als Begleiter… Nach einem kurzen Durstlöscher-Stopp fahren wir in der Gondel der Riederalpbahn runter nach Mörel (GA ist gültig) und von da mit dem Zug zurück nach Brig.

Würde man die Wanderung andersrum machen, könnte man noch mit dem Trotti-Bike von der Belalp bis nach Blatten fahren. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich heute dafür tatsächlich noch die Kraft in den Beinen hätte. Wobei… nach einer kalten Ovi ist vieles wieder möglich.

Diesen tollen Tag schliessen wir später mit einem traditionellen Raclette bei Gsponis ab. Und auch vom Mittags noch ausgeschlagenen Weisswein geniessen wir – neben guter Unterhaltung – das eine oder andere Glas. Wir kommen wieder, nächstes Jahr!

Fakten
Es ist sonnig und warm, aber nicht zu heiss. Für die knapp 11 Kilometer, 860 Meter runter und 690 Meter hoch benötigen wir etwas mehr als vier Stunden. Etwas ungewohnt und anstrengender als gedacht ist dabei für mich, dass wir zuerst runterlaufen und dann hoch.

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