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Davos Jakobshorn: Wenn nur Biker nerven!

August 2018 – So oft wie möglich verlassen wir übers Wochenende (oder auch nur für Samstag oder Sonntag) die Stadt und verschwinden in die Berge. Wie auch an diesem Streetparade-Wochenende. Am Freitag nach der Arbeit fahre ich nach Davos, wo der Mann – der am Nachmittag geschäftlich in Landquart zu tun hatte – mich am Bahnhof bereits erwartet.

Anreise
Mit dem Zug fahre ich von Zürich via Landquart nach Davos Platz. Ich gönne mir einen Wechsel in die 1. Klasse (CHF 21 zum 2. Klasse GA). Reisedauer: 2 Stunden, 20 Minuten. Nach der wunderschönen Fahrt entlang dem Walensee ist der zweite Teil der Reise mein liebster: die Langsamkeit, die Landschaft, die Berge.

Wohnen
Seit Jahren verbringt die Familie des Mannes in Davos ihre Tage bevorzugt im „Alpenhof“, Hofstrasse 22, und auch ich komme mittlerweile sehr gerne hierher. Das Restaurant/Hotel liegt ein wenig außerhalb von Davos Richtung Sertig. Mit dem Bus ist man aber in vier Minuten direkt vor dem Hotel (Haltestelle „Auf dem Hof“). Oder zu Fuss in knapp 20 Minuten.
Das Doppelzimmer mit Halbpension kostet in der Sommersaison pro Person je nach Wochentag zwischen 110 und 130 Franken. Und das lohnt sich: wir werden beim Abendessen jeweils so verwöhnt, eine Woche würde mein Körper das nicht unbeschadet überstehen. Und die Gastgeber Roberto, Martina und ihr ganzes Team sind wahnsinnig aufmerksam und herzlich.

Wanderung
Wir fahren mit der Bergbahn über Ischalp aufs Jakobshorn. In der Gästekarte sind die Fahrten inbegriffen und wir sparen damit 30 Franken. Schon in den Gondeln zeigt sich, dass wir nicht die einzigen sind: Menschen mit Velos, Kinderwagen, Rucksäcken und in Halbschuhen.

    

Direkt nach dem Ausstieg geht ein extra Bike-Trail rechts weg runter ins Tal. Einige Biker nehmen diesen auch, andere fahren jedoch auf dem Wanderweg weiter, den auch wir nehmen. Soviel vorab: Bis zum Ende der Wanderung zählen wir 69 Biker. 40 davon auf dem ersten Teil, welcher eigentlich ein reiner Wanderweg ist. Als wir zurück im Hotel gefragt werden, ob wir eine tolle Wanderung hatten, bestätigen wir, merken aber die vielen Biker an. Die Rückmeldung: „Das haben wir schon mehrmals gehört und letzthin auch den Tourismus-Direktor danach gefragt.“ Seine Antwort: „Das ist uns bewusst und der Weg ist auch klar nur für Wanderer ausgezeichnet. Dummerweise wurde dieser aber als Teil des IMBA Epic Trail Jakobshorn–Filisur ausgezeichnet und wir deshalb so rege benutzt.“

    

Die Wanderung ist wirklich toll: abwechslungsreich, guter Untergrund, beeindruckendes Panorama, nicht anstrengend (die Route über Jatzhorn – Tällifurgga dann schon etwas mehr). Interessant, wenn man wie ich üblicherweise auf Skiern in dieser Region unterwegs ist. Die Jatzhütte sieht im Sommer und geschlossen so ganz ohne das Spassprogramm auch anders aus. Leider ist das Ganze etwas mühsam, weil man immer wieder zur Seite gehen muss, wenn von hinten Biker überholen wollen. Unterbricht den Lauf-Rhythmus. Vielleicht ist es zu einer anderen Tageszeit oder unter der Woche besser.

Im Sertig Dörfli essen wir zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen im „Zum Bergführer“. Und auch dieses Mal bin ich eher enttäuscht. Beim ersten Mal warteten wir über 50 Minuten nach der Bestellung, bis unser Mittagessen serviert wurde. Und auf unser Nachfragen nach 40 Minuten (und nachdem rund um uns Essen andere Gäste serviert wurden, welche später eingetroffen waren) wurde uns ein „Wer will denn bei so schönem Wetter reklamieren?“ beschieden. Die Rösti mit zwei Eiern (CHF 19.50) und der Wurst-Käsesalat garniert (CHF 22) waren dann aber sehr lecker. Beim zweiten Besuch bestellte ich nur eine Kraftbrühe mit Gemüse. Für 9.50 Franken erwarte ich aber eigentlich schon etwas mehr als 2 dl Flüssigkeit und 50 Gramm Gemüse. Schade, aber vielleicht hatten wir einfach nur Pech und alle anderen sind mit ihrem Besuch total zufrieden.

Rückreise
Obwohl wir uns am Samstag noch überlegt haben, ob wir am Sonntag doch noch eine kleine Wanderung einschieben wollen, reisen wir nach dem reichhaltigen Frühstück von Davos via Landquart zurück nach Zürich (2 Stunden, 21 Minuten).

Fakten
Jakobshorn–Sertig Dörfli: 7 Kilometer in 1 3/4 Stunden, 35 Meter hoch, 720 Meter runter.
Sertig Dörfli–Alpenhof Davos: 9 Kilometer in 2 Stunden, 260 Meter hoch, 600 Meter runter.

2 Kommentare

  1. Gudrun Köhler sagt

    Danke Eliane für den Bericht. Auch wir hätten die Wanderung sehr genossen, wenn man nicht ständig zur Seite springen muss, weil ein Biker kommt. Besonders im unteren Teil, wo der Weg eng ist, hat uns das sehr gestört.
    Ich komme aus Thüringen und unser Höhenweg der Rennsteig hat mittlerweile an vielen Stellen für die Biker einen eigenen Weg.

    • Liebe Gudrun, danke für dein Feedback. Eine bessere Trennung würde die Situation bestimmt in vielen Fällen entschärfen, es muss halt aber auch der Platz dafür da sein.
      Zum Glück gibt es Alternativen…

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