Amerika, Die Reise 2017, USA
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#22 – Hawaii Five-0 auf O’ahu.

November 2017 – Noch in Japan habe ich mich in einem Reisebüro nach Flügen von Seoul nach Honolulu erkundigt. Die Beraterin versteht kein Englisch, dank eines Plüschflugzeuges, eines Hawaii-Plakats und des Tischkalenders aber trotzdem mein Anliegen und zeigt mir auf ihrem Computer die beste und günstigste Verbindung, welche ich dann später online gebucht habe.

Mit Jin Air, einer Tochter von Korean Airlines fliegen wir nun also über Nacht in knapp 8 Stunden und für 320 Franken pro Person nach O’ahu, einer der acht Hauptinseln von Hawaii. Wärme, endlich! Es gibt kein In-flight Entertainment, dafür genügend Platz zwischen den Reihen, eine freundliche Crew, Rotwein im Ein-Glas-Plastik mit Strohhalm, leichte, fast dauerhafte Turbulenzen und eine halbe Stunde Verspätung.

Die Einreise in die USA verläuft etwas chaotisch, Fingerabdruck, Foto und Pass scannen passiert einmal durch mich persönlich am Automaten und einmal durch den Beamten. Dank eines Kreuzes über meinem Ausdruck darf ich mit meinem Koffer auch noch in die individuelle Kontrolle. Allzu ernst verläuft das Ganze nicht, die Beamtin fragt mich nach meinen Ferien aus und ist in zwei Minuten fertig.

Mit einem Sammeltaxi fahren wir vom Flughafen zu unserem Hotel in Waikiki (16 $ pro Person). Dauert etwas länger, kostet aber etwas weniger als mit dem normalen Taxi. Für eine Woche haben wir ein grosses Zimmer im „Waikiki Beach Marriott Resort & Spa“, 2552 Kalakaua Avenue, in der 22. Etage mit seitlichem Meerblick. Auf dem Balkon darf man selbstverständlich nicht rauchen. Das Zimmer ist grosszügig, aber wie der grosse Rest des Hotels etwas in die Jahre gekommen. In der Lobby gibt es einen ABC Store (Lebensmittel, Postkarten, T-Shirts, Duschmittel und ähnliches) und einen Starbucks, keinen der beiden Pools nutze ich je. Das Hotel ist soweit okay, die 2400 Franken (1900 fürs Zimmer plus Resort Fee und Tax) für sieben Nächte ohne Frühstück ist es meines Erachtens jedoch nicht wert. Allerdings finden sich hier auch nicht übermässig viele günstigere Hotels. Und der Tipp von @roger_hausmann – das Hotel Renew – war leider schon ausgebucht.

      

Leider erwischt mich gleich in der ersten Nacht so eine Magen-Darm-Geschichte, weshalb die Woche ein stetiges auf und ab meines Wohlbefindens ist und sich auch auf die Anzahl Unternehmungen niederschlägt. Spaziergänge und etwas sünnele am Strand sowie der Tagesausflug nach Pearl Harbor liegen jedoch drin. Und der sei hiermit auch wärmstens empfohlen!

Pearl Harbor

    

Wir haben den Ausflug bei uns im Hotel gebucht (110 $ pro Person). Um 9 Uhr werden wir hier auch direkt mit dem Bus abgeholt und fahren – mit etwa 50 weiteren Personen – die kurze Strecke durch die Stadt zum Hafen von Pearl Harbor. Hier werden wir nach vorgängigen Anweisungen durch den Eingang geschleust und mit Audio-Guide ausgerüstet. Wir haben noch eine Stunde Zeit, bevor wir im Kinosaal den 20-minütigen Film zu Vorgeschichte und Angriff anschauen. Im Hafen können wir grad noch die eindrückliche Ausfahrt eines Flugzeugträgers beobachten: die Marinesoldaten stehen in Haltung oben auf dem Deck und das Horn erklingt.
Nach dem Film fahren wir mit dem Boot raus zum Memorial der „USS Arizona“. Dieses gesunkene Schiff steht stellvertretend für die Schiffe der US-Pazifikflotte, die am Morgen des 7. Dezember 1941 von den Japanern bombardiert worden sind. Wir haben 15 Minuten Zeit, um auf die Überreste des Schiffs zu schauen und uns die Wand mit den Namen der Toten anzusehen. Interessant ist dabei zu erfahren, dass viele der Überlebenden von damals die Urne mit ihrer Asche nach dem Tod im Schiffsinnern versenken lassen.

        

Nachdem uns das Boot zurückgebracht hat und ich mir mittels Audio-Guide an einigen Orten im Park die Ausführungen angehört habe, fahren wir mit dem Bus rüber zur „USS Missouri“, genannt Mighty Mo. Bis 1992 noch im Einsatz, kann man dieses Schlachtschiff nun besichtigen. Ich habe so etwas noch nie gesehen, bin also entsprechend beeindruckt. Es gibt eine 30-minütige Führung, nach welcher wir selbstständig im Schiff rumlaufen dürfen. Viele Bereiche sind noch immer so eingerichtet wie damals im Einsatz und man kann sich ein wenig vorstellen, wie entbehrungsreich und eng das Leben an Bord war.
Danach machen wir noch eine kurze Fahrt durch Honolulu und sehen dabei unter anderem den „National Memorial Cemetery of the Pacific“, genannt Punchbowl, den „Iolani Palace“, ehemalige Königsresidenz und das „Hawaii State Capitol“, Parlament. Unser Fahrer ist gleichzeitig auch Guide und macht seine Sache echt gut. Um 17 Uhr sind wir zurück im Hotel und reden den ganzen Abend noch über das Erlebte.

Das Wetter ist einfach ein Traum: mehrheitlich Sonne und blauer Himmel, teilweise ein paar Regentropfen für wenige Minuten (etwas mehr mal über Nacht) und unterschiedlich starker Wind, die Temperaturen zwischen 25 und 27 Grad. Ich geniesse es!
Und so nebenbei bemerkt: Ich habe auf der ganzen Reise zusammen nicht so viele Sirenen von Blaulichtorganisationen gehört wie in diesen Tagen auf Hawaii. Scheint wohl zum Standortmarketing des 50. Bundesstaates der Vereinigten Staaten zu gehören.

Und wen es interessiert: mein Paket, welches ich von Nagasaki in die Schweiz gesendet habe, ist innerhalb von zehn Tagen und ganz beim Empfänger angekommen (Tipps zum Versand habe ich hier bei Tessa gefunden). 50 Franken Zollgebühr mussten zusätzlich noch bezahlt werden. Was ich nicht wusste: das Porto zählt dabei als Warenwert. Wieder etwas gelernt, nachvollziehbar muss es deswegen aber trotzdem nicht sein…

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