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High Tea in Amsterdam.

März 2017 – Vor über 20 Jahren war ich zum letzten Mal in Amsterdam. Damals noch mit meiner Familie und dem Zug unterwegs, reise ich jetzt mit meiner Freundin Jacqueline in die niederländische Stadt und bin gespannt, wie es mir gefällt.

  

Reise
Mit Swiss ab Zürich direkt nach Amsterdam in 1 Stunde 40 Minuten und für 200 Franken pro Person. Bei der Rückreise mit einer Verspätung von über zwei Stunden, weil der Flughafen Schiphol wegen starker Winde gesperrt war. Was anscheinend nichts unübliches ist hier. Mit dem Zug sind wir in knapp 20 Minuten in der Stadt am Amsterdam Central. Das Ticket kostet pro Person und Fahrt 5.20 Euro. Das Tram (Ticket für eine Stunde pro Person 2.80 Euro) bringt uns in ein paar Minuten weiter in unser Quartier.

      

Wohnen
Wer meine Beiträge liest, der weiss: Ich habe für vier Nächte ein Apartment über Airbnb gebucht. Mitten im Stadtteil Amsterdam-Centrum an der Prinsengracht, welche mit über drei Kilometer die längste Hauptgracht ist. Die Wohnung ist hübsch und sauber und in wirklich perfekter Lage, um in alle Richtungen auf Entdeckungstouren zu gehen oder sich zu verpflegen.
Wir möchten am Sonntag etwas später auschecken und gehen daher im Büro von „I am b&b“ vorbei, welches auch unser Apartment verwaltet. Uns kommen im Treppenhaus Leute mit einheitlichen Logo-Rucksäcken und Reinigungsmaterial entgegen, und oben beim Eingang steht ein Schlüsselbrett mit mindestens 200 Schlüsseln. Dass Airbnb nicht mehr das ist, womit es begonnen hat, zeigt sich hier wohl ziemlich deutlich.

Essen
Da unsere Wohnung weder über eine Küche noch einen Kühlschrank verfügt, nehmen wir all unsere Mahlzeiten auswärts ein. Was nicht sehr problematisch ist, gibt es hier doch eine Vielzahl an kleinen Bistros und Cafés. Wenn man denn nicht immer wieder mal die falsche Abzweigung nehmen und in der falschen kleinen Gasse landen würde…

      

  • „Proeflokaal van Wees“, Herengracht 319: in dieser gemütlichen, unaufgeregten Bar landen wir zwei Mal zum Apéro. Essen kann man hier auch und aufgrund der vielen Gäste, wage ich zu behaupten, gut. Selber bleiben wir jeweils bei Tee und Weisswein.
  • „Bluespoon Restaurant“, Prinsengracht 587: An Jacquelines Geburtstag gönnen wir uns ein Abendessen in diesem coolen, stylischen Restaurant. Praktisch: Es liegt gleich bei uns um die Ecke und ist uns am Nachmittag bereits aufgefallen. Dass wir spontan an einem Freitagabend reinlaufen und noch einen Tisch für zwei bekommen können, hätten wir auch nicht gedacht. Das Essen (rustikal-saisonal mit regionalen Produkten) ist sehr gut und die Bedienung jung, freundlich und auskunftsfreudig, wenn auch nicht immer gleich aufmerksam. Ein Geburtstagsdessert gibt es dann zum Abschluss noch als Überraschung obendrauf.
  • „De Saloon“, Lijnbaansgracht 271: Wir gönnen uns hier ein leckeres Frühstück, es gibt aber auch Lunch, Dinner und Drinks. An einem sonnigen Nachmittag sind hier alle Tische draussen belegt, man gönnt sich ein Bier und beobachtet die Menschen.

Ansehen, Ausflüge

  • Grachtenfahrt: Ja, was soll ich sagen… das muss einfach sein. Für 19 Euro pro Person machen wir die 90 Minuten-Fahrt mit, welche am Rijksmuseum startet, die Keizersgracht hoch zum Hafen und über die Singelgracht zurück geht. Die Audio-Informationen sind etwas dürftig, aber zu sehen gibts genug.
  • Taschenmuseum Hendrikje, Herengracht 573:
    Nach eigenen Angaben das grösste Taschenmuseum der Welt. Kann ich nicht einschätzen, da es das einzige ist, das ich je besucht habe. Ich war etwas skeptisch, aber die Ausstellung hat echt überzeugt: Es gibt hier über 4000 Taschen, Portmonees und Koffer aus dem 16. bis 21. Jahrhundert zu sehen. Ich habe im Vorfeld noch den dreigängigen High Tea für uns gebucht (28.50 Euro pro Person, ohne Museumseintritt. Ohne kommt man hier aber auch gar nicht ins Café). Diesen geniesst man in einem eigens dafür eingerichteten Raum und zu jedem Gang wird ein passender Tee serviert. Echt empfehlenswert!
  • Van Gogh Museum, Museumplein 6: Ich war hier schon mal als Teenager, wollte aber doch nochmals hin. In meiner Erinnerung hatte es nicht so viele Leute, interessant wars trotzdem. Ein Muss: der wirklich gut gemachte Audioguide, den es für 5 Euro obendrauf gibt. Der Eintritt kostet pro Person 17.50 Euro, gekauft habe ich ihn am Vortag online. Fotografieren ist hier strengstens untersagt, was aber laufend ignoriert wird. Selbstverständlich nicht von mir, daher hier auch kein Foto. Ihr könnt euch die Sonnenblumen, Kirschblüten und Selbstporträts aber bestimmt vorstellen, oder? Ansonsten gibts immer noch Wikipedia.
  • Shopping: Wir wohnen mitten im „9 Straatjes“, wo es viele kleine, originelle Läden gibt. Und auch den einen oder anderen Vintage-Shop, wo ich mich immer wieder gern umsehe und auch dieses Mal fündig werde. Empfohlen sind an dieser Stelle „Episode“ und „Carla Palermo“, stellvertretend für alle anderen bestimmt auch tollen.
  • Märkte: an verschiedenen Orten und immer mit viel Blumen. Wenn ich diese Preise mit denen zuhause vergleiche, ist mir klar, warum hier in jeder Wohnung und in jedem Restaurant so viele rumstehen.

 

Die schmalen Strassen verleiten einen anzunehmen, man könne darauf wie in einer Fussgängerzone flanieren. Aber Vorsicht, hier in Amsterdam regiert der Fahrradfahrer! Und wer dessen Vortritt missachtet, wird gnadenlos weggeklingelt. Auffallend: Fahrradhelme trägt hier so gut wie keiner. Und auch für Motorradfahrer scheint diesbezüglich keine Pflicht zu bestehen.

Wetter
Die Leute, mit denen wir hier sprechen, meinen, wir hätten Glück. Normalerweise sei es um diese Zeit wie im Herbst: kühl und verregnet. Wir geniessen mehrheitlich Sonne mit Wind. Regnen tuts wenn vorwiegend nachts. Die Temperaturen liegen zwischen 9 und 12 Grad.

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