Amerika, Die Reise 2015, USA
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#27 – New York: Ich lieb dich, ich lieb dich nicht.

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Mit dem Zug fahren wir von Boston Back Bay nach New York Penn Station (Dauer rund 4 Stunden). Der Zug ist alt (oder vielleicht auch nicht, im Vergleich zu Schweizer Zügen erscheint es mir jedoch so) und gut belegt. Die Zugbegleiter knipsen oder scannen das Ticket und klemmen danach einen Zettel an die Gepäckanlage oder den Sitz, welcher anzeigt, dass wir schon kontrolliert wurden und bis wohin wir mitfahren.

Wohnen
An der 37. Strasse zwischen Park Avenue und Lexington Avenue ist unser Airbnb-Zuhause für die nächsten fünf Nächte. Eine tolle, grosse Wohnung, die allerdings ziemlich ringhörig ist. Zum Glück liegt das Schlafzimmer zum Innenhof raus.

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Ausflüge, Ansehen

  • „Empire State Building“: Für einen ersten Blick über die Stadt. Wir kommen einigermassen schnell hoch, oben hat es dann aber ziemlich viele Menschen und man muss sich etwas durchkämpfen, um die Stadt zu sehen und Fotos zu schiessen.
  • „East River Ferry“: Von unserer Wohnung sind es nur ein paar Blocks bis zur Haltestelle East 34th Street. Wir wollen uns das Tagesticket kaufen und das mit Tipps ausführlich beschriebene hop on – hop off rund um die Anlegestellen machen. Leider kann man das Tagesticket nur mit der App kaufen, also entschliessen wir uns für eine einzelne Fahrt bis zur Endhaltestelle Pier 11/Wall Street. Und auch diese ist nicht zu verachten: Vom Boot hat man einen tollen Blick auf Manhattan und fährt neben der Williamsburg Bridge und der Manhattan Bridge auch unter der imposanten Brooklyn Bridge durch.
  • „9/11 Memorial“, Lower Manhattan 180 Greenwich Street: Sehr eindrücklich sind die zwei Pools mit Wasserfall, welche an Stelle der Twin Towers entstanden sind. Umgeben von einem bronzenen Geländer, in welches alle Namen der Toten von den Terroranschlägen 2001 eingraviert sind. Nur dieses lachend Selfies machen der Touristen links und rechts von mir irritiert mich sehr. Aber vielleicht sehe ich das einfach falsch oder zu eng…
    Ich hätte auch gerne noch das Museum besucht, allerdings stehen so viele Leute schon draussen an, ich möchte gar nicht wissen, wie es drinnen ist. In Ruhe etwas lesen oder ansehen geht da wahrscheinlich nicht. Stattdessen besuchen wir das gleich nebenan in der Liberty Street gelegene „Tribute Center“, welches zwar kleiner ist, aber doch einen Einblick gibt. Man kann geführte Touren machen (die starten dann draussen auf dem Memorial Plaza und werden „told by those who were there“) oder sich alleine in den Räumlichkeiten bewegen.

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  • „Dia:Beacon“, 3 Beekman Street, Beacon, NY 12508: Mit dem Zug benötigt man ca. 85 Minuten. Die „Metro North-Railroad“ bietet ein Package (Fahrt und Eintritt) für 37 Dollar pro Person an. Und ich muss sagen: ich finde die Ausstellung grossartig (merci, Marta, für den Tipp)! Meine Favoriten sind
    On Kawara: Hat über Jahre das Datum des jeweiligen Tages in der Sprache des Landes, in dem er sich gerade befand, gemalt. Serie „Today“.
    Louise Lawler: Ihre Installation „Birdcalls“ ist draussen im Garten. 1970 lief Louise mit einer Freundin in New York einer Ausstellung dem Hudson River entlang und wie damals üblich, waren nur männliche Künstler vertreten. Sie hat sich dann einen Spass daraus gemacht, einen als Vogelstimme nach zu machen. Daraus entstand dann eine ganze Arbeit, wo sie 30 Künstler wie Joseph Beuys, Anselm Kiefer und Andy Warhol nachzwitschert. Eine tolle Idee, die mich einfach zum Lachen gebracht hat. Also auch das kann (und soll) Kunst…
    Sol LeWitt: Gekritzel (man nehme mir diesen Laienbegriff nicht übel) auf höchstem Niveau, mit einer ausgeklügelten Planung und über meterhohe Wände.
    Dan Flavin: Ich habe seine Lichtinstallationen schon häufiger gesehen, hier kommen sie dank genügend Raum noch einmal besser zur Geltung.
    Allerdings ist (fast) alles sehenswert (und ich hab mir auch wirklich alles angesehen, mit Agnes Martin und Bruce Naumann kann ich aber leider einfach wirklich nichts anfangen) und man kann hier problemlos den ganzen Tag verbringen.

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  • „The High Line“, Gansevoort Street bis West 34th Street: Das ehemalig für den Güterverkehr genutzte Trasse wurde zu einem Park umgebaut und kann seit 2014 von Fussgängern begangen werden. Auf dem 2.3 Kilometer langen Weg finden sich immer wieder Sitzgelegenheiten und sehenswerte Ausblicke. Bei unserem Besuch an einem heissen Nachmittag sind sehr viele Leute da (man kommt aber gut aneinander vorbei) und die Glacéverkäufer machen ein gutes Geschäft.

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Essen
Ein Sandwich kaufen und es im Central Park sitzend geniessen. Perfekt! Und natürlich darf es zwischendurch auch mal ein Burger mit Pommer sein. Wo es den besten gibt? Keine Ahnung, das schreiben sie doch alle auf ihre Plakate…

Ich über New York
Dieser Verkehr! Man würde echt denken, die New Yorker seien sich dieses im Stau stehen gewohnt, aber dieser Huperei! Damit machen sie echt den Italienern Konkurrenz.
Die Tage in New York sind die letzten unserer Reise, am Samstag gehts nach Hause. Vielleicht sind wir darum etwas entdeckungsmüde und haben keine Lust mehr auf so viele Menschen. Shopping ist auch kein Thema (mehr), da Koffer schon bzw. immer noch voll und überhaupt. Ich denke, ich komme einfach mal noch für ein paar Tage wieder und gebe der Stadt eine zweite Chance. Auf ein „I love New York“.

 

3 Kommentare

  1. Eva sagt

    Liebe Eliane

    Ganz herzlichen Dank für die Möglichkeit, durch deinenBlog mit euch mitzureisen. Ich habe dies sehr genossen. Nun wünsche ich euch eine gute Heimreise und ein gutes Ankommen in der Schweiz.

    Sommerliche Grüsse, Eva

  2. Marta sagt

    Cool, Eliane! Die Dia: ist und bleibt ein Favorit! Grandios auch die Arbeiten von Richard Serra, Robert Smithson und Michael Heizer! Arbeiten, die in dieser Dimension und Dichte sonst m.E. nirgendwo gezeigt werden.

  3. Christine sagt

    NY verdient unbedingt eine 2. Chance. Meine Lieblingsstadt!!!

    Wünsche euch eine gute Heimreise, bis bald hoffentlich, cs

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